Die Bürgerplattform "Antiautopista" will weiter gegen den Bau der Schnellstraße zwischen Llucmajor und Campos angehen - obwohl die Arbeiten bereits begonnen haben. Wie die Aktivisten am Samstag (10.11.) in einer Bekanntmachung ankündigten, sind künftig regelmäßig Demonstrationen und und Protestaktionen geplant. Erst am vergangenen Sonntag hatten zahlreiche Menschen in Palma de Mallorca protestiert.

Die Schnellstraßengegner, zu denen unter anderem auch Naturschützer wie die Gruppen Gob und Terraferida gehören, forderten erneut den Inselrat von Mallorca auf, die Arbeiten abzubrechen und das Projekt "so kurz vor den Wahlen" noch einmal zu überdenken. Sie prangern die "großen landschaftlichen Beeinträchtigungen" an, die ihrer Meinung nach mit dem Ausbau der aktuell einspurigen Landstraße einhergingen. Tatsächlich müssten für die Umsetzung mehrere Hundert landwirtschaftliche Betriebe ihr Land abtreten.

Vor allem die linksgrüne Regionalpartei Més, die im Inselrat für den Schnellstraßenbau gestimmt hat, steht im Fadenkreuz der Aktivisten. "In ihrem Wahlprogramm hat sich Més vor vier Jahren klar gegen weitere Autobahnen ausgesprochen", so Terraferida-Sprecher Jaume Adrover. Man sei von der Wendung der Parteilinie enttäuscht.

Tatsächlich scheiden sich bei der Frage nach dem Projekt zwischen Campos und Llucmajor schon seit Jahren die Geister. Innerhalb der der Linkspartei Podemos sind sich die Abgeordneten uneinig. Gerade deshalb, finden die Aktivisten, sollte das 33 Millionen Euro schwere Projekt nicht in die Tat umgesetzt werden.

Gerade unter den Anwohner von Santanyí, Campos, Ses Salines und Felanitx findet das Projekt des Inselrats allerdings auch viel Zuspruch. Gerade Pendler in Richtung Palma hoffen auf ein schnelles Vorankommen der Arbeiten. Zudem gilt die derzeitige Landstraße als eine der unfallträchtigsten auf der Insel. /somo