Obwohl sich Spanien zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie immer mehr abschottet - zumindest auf dem Landweg, bleibt der Flughafen Palma de Mallorca vorerst weiter geöffnet. Die spanische Regierung hörte auch am Montag (16.3.) nicht auf die Bitten der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol, die Insel komplett vom Fest- und Ausland abzuschneiden.

Die Schließung der Landgrenzen nach Portugual und Frankreich hatte zuvor der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska verkündet. Der Güterverkehr ist nicht betroffen. Im Fall der Grenze mit Portugal wird auch der Zug- und Flugverkehr eingestellt.

Die Situation am Flughafen Palma de Mallorca

Sowohl Mallorca-Urlauber, die zurück in die Heimat wollen, als auch Mallorca-Residenten, die zurück auf ihre Insel wollen, fragen sich zur Zeit, ob der Flugverkehr nach wie vor bestehen bleibt. Die Situation ist unübersichtlich und verändert sich schnell. Daher gilt grundsätzlich: Wer nicht reisen muss, sollte nicht reisen. Und wer reist, sollte damit rechnen, dass er am Reiseziel festsitzen könnte.

Der Flugverkehr ist (Stand Dienstagmorgen, 17.3.) nicht grundsätzlich eingestellt, mehrere Flüge fallen aber aus, wie die Flughafengesellschaft Aena am Montagmorgen (16.3.) bestätigte. Ursprünglich waren für den Montag 272 Starts und Landungen vorgesehen. Davon waren in den Tagen zuvor 21 abgesagt worden. Am Montagmorgen wurden zusätzlich weitere 15 Flüge gestrichen. Am Montag sollten also 236 von 272 Flügen von und nach Palma de Mallorca stattfinden.

Im Ankunftsbereich herrscht Leere. Die ankommenden Flüge sind nahezu leer. Die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" interviewte am Montag (16.3.) einen Mallorquiner, der als Minen-Ingenieur in Peru gearbeitet hatte und über eine dreitägige Odyssee aus verschiedenen Flügen gestern am Flughafen Palma de Mallorca ankam. Der Passagier gehörte im Ankunftsbereich zu den Ausnahmen.

Im Abflugbereich flogen am Montag noch viele Mallorca-Urlauber - vor allem Deutsche und Briten - zurück in ihre Heimat. Balearen-Präsidentin Armengol bat alle Touristen, die Insel zu verlassen. Die Hotels werden fast ausnahmslos schließen. Die Angestellten am Flughafen beschwerten sich darüber, dass die Mindestabstände nicht eingehalten werden - zum Beispiel bei der Sicherheitskontrolle - und dass es an den nötigen Hygienemaßnahmen fehle.

Alltours

Der Reiseveranstalter alltours unterdessen sagt alle Flugpauschalreisen und Reisen mit individueller Anreise mit Abreise bis einschließlich 27. März 2020 ab. Die Reisen würden von alltours kostenlos storniert, heißt es in einer Pressemitteilung vom Montagmittag, die Kunden erhielten eine Bestätigung.

Lauda

Die österreichsiche Flugesellschaft Lauda teilte am Montag mit, ab Mitternacht und bis zum 8. April sämtliche Flüge zu streichen. Betroffene Passagiere würden per E-Mail informiert und können kostenfrei umbuchen oder sich den Flugpreis erstatten lassen.

Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol hatte von Madrid ein strengeres Einreiseverbot für die Inseln gefordert. Entsprechende Entscheidungen sollten am Montag (16.1.) getroffen werden, hieß es auf einer Pressekonferenz der spanischen Regierung am Sonntagabend (15.3.). /tg

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