Seit der Ankündigung der Balearen-Regierung, dass am Montag (15.6.) das Pilotprojekt mit den ersten Mallorca-Touristen starten soll, erreichen die MZ viele Leserbriefe. Es herrscht Unsicherheit, welche Flieger nun die autorisierten Urlauber auf die Insel bringen dürfen. Mittlerweile steht fest, dass 39 Flugzeuge in der zweiten Junihälfte Mallorca erreichen werden.

"Nach eurem gestrigen Artikel, habe ich mich bei der Eurowings Hotline informiert und dort weiß man nichts davon, dass die Flüge in Rahmen dieses Pilotprojekts autorisiert werden müssen", schreibt ein Leser. "Es ist unmöglich, jemanden zu erreichen", eine andere. Manch ein Leser hat gar bei drei Fluggesellschaften Tickets gebucht, in der Hoffnung, dass letztlich ein autorisierter Flug dabei ist.

Autorisierter Flug notwendig

Grundsätzlich gilt: Die Passagiere, die aufgrund ihrer Teilnahme am Pilotprojekt von der Quarantäne befreit werden, müssen in einem von der balearischen Landesregierung autorisierten Flug ankommen. Wer im falschen Flieger sitzt, dem droht das Einreiseverbot am Flughafen. Denn für die nichtautorisierten Flüge gelten die bisherigen Reisebedingungen des Alarmzustands: Die Einreise ist nur für angemeldete Touristen, Personen mit Erstwohnsitz auf der Insel erlaubt oder wer auf der Insel arbeitet oder Angehörige pflegen muss. Die Besucher bekommen eine "Passenger Location Card" ausgehändigt, die sie bei sich führen und sich damit ausweisen sollen.

47 Flüge im Juni auf die Balearen

Unklar ist, welche Flüge bislang von der Regierung autorisiert worden. Eine veröffentlichte Liste gebe es noch nicht, da diese noch nicht vollständig ist, so ein Sprecher des Tourismusministeriums zur MZ am Donnerstag (11.6.). Es seien zudem die Fluggesellschaften und Pauschalanbieter, die bei der Regierung die Autorisierung anfragen.

Am Freitag (12.6.) hat das Gesundheitsministerium im Amtsblatt, dem Boletín Oficial del Estado, die Regeln für das Pilotprojekt veröffentlicht. Demzufolge gibt es 47 Flüge für das balearische Pilotprojekt: 39 nach Mallorca, 8 nach Ibiza und einen nach Menorca.

Das müssen die Probeurlauber nachweisen

Voraussetzung für das Projekt ist, dass sowohl Deutschland als auch die Balearen an sieben aufeinanderfolgenden Tagen pro 100.000 Einwohner weniger als neun registrierte Neuinfektionen haben. Die teilnehmenden Urlauber oder Zweithausbesitzer müssen in Deutschland gemeldet sein.

Die Probeurlauber müssen zudem sowohl Hin- als auch Rückflugticket sowie eine Bescheinigung einer gebuchten Unterkunft für mindestens fünf Nächte nachweisen. Bei Zweithausbesitzer reicht ein Nachweis, dass sie eine Finca auf Mallorca besitzen.

Wer bietet die autorisierten Flüge an?

Das größte Kontingent der autorisierten Flüge hat bislang der Anbieter Tui. "Alle Tuifly-Flüge vom 15. bis 30. Juni nach Mallorca sind autorisiert", sagt ein Sprecher. Das sind derzeit knapp 20, die fast alle ausgebucht sind. Zu beachten ist, dass es sich um von Tuifly durchgeführte Flüge handelt. "Über unsere Internetseite sind auch Eurowings-Flüge buchbar. Für diese müssen die Kunden bei Eurowings nachfragen, ob sie autorisiert sind." Ob es sich um einen Tuifly-Flug handelt - der autorisiert ist -, erkennen Sie an der Flugnummer. Ist in dieser das Kennzeichen "X3" enthalten, können Sie sich auf den Mallorca-Urlaub freuen.

Über Schauinsland Reisen sind derzeit keine Mallorca-Flüge möglich. "Wir werden gemeinsam mit unserem Hotelpartner Iberostar ab dem 15. Juni 2020 im Iberostar Cristina mit Mitarbeitern der Iberostar Group und schauinsland-reisen-Mitarbeitern eine Testphase durchführen. Wenn diese positiv verläuft, planen wir im zweiten Step ein paar Reisebüromitarbeiter einzuladen, sodass diese die Abläufe kennenlernen und bewerten können", heißt es von der Pressestelle. Danach prüft der Anbieter das weitere Vorgehen.