Mallorca bleibt für die deutschen Behörden weiterhin Corona-Risikogebiet. In der am Freitagmittag (5.3.) veröffentlichten aktualisierten Liste der Risikogebiete auf der Website des Robert-Koch-Instituts wird ganz Spanien als Risikogebiet eingeordnet. Im Unterschied zu anderen Ländern nimmt Deutschland im Fall von Spanien keine Unterteilungen nach Regionen vor, obwohl die Inzidenzwerte innerhalb des Landes höchst unterschiedlich sind. Parallel dazu bleibt die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes bestehen, das sich bei der Einschätzung an der Liste der Risikogebiete orientiert.

Die Corona-Inzidenz auf Mallorca beträgt laut den aktuellen Zahlen des balearischen Gesundheitsministeriums derzeit 26,6 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Auf Ibiza liegt dieser Wert bei 24,3 und auf Menorca bei 3,2 (Stand: 5.3.). Balearenweit liegt die 7-Tages-Inzidenz demnach bei 24,8.

Bereits seit dem 17. Februar rangiert der Wert auf Mallorca unter 50 - die Grenze, ab der normalerweise eine Reisewarnung ausgesprochen wird. Bereits am Mittwoch hieß es auf eine Anfrage der MZ hinsichtlich einer möglichen Aufhebung der Reisewarnung aus dem Auswärtigen Amt: "Die Bundesregierung überprüft die Einstufung als Risikogebiete fortlaufend, die Liste wird wöchentlich aktualisiert. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir den laufenden Abstimmungen an dieser Stelle nicht vorgreifen können."

Übersicht: Diese Bestimmungen gelten derzeit für Mallorca-Reisen

Der Sprecher teilte weiterhin mit, es würden "Schutzmaßnahmen ergriffen, wenn das jeweilige Land oder einzelne Regionen die Neuinfiziertenzahl im Verhältnis zur Bevölkerung von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner kumulativ in den letzten sieben Tagen überschreiten. Umgekehrt können diese Maßnahmen auch aufgehoben werden, wenn sich die Sieben-Tage-Inzidenz im jeweiligen Land oder einzelnen Regionen wieder unterhalb dieses Wertes stabilisiert." Was also die Situation auf Mallorca und den restlichen Balearen-Inseln recht gut beschreibt.

Nach den Kriterien des Auswärtigen Amtes, des Bundesinnenministeriums und des Bundesgesundheitsministeriums, die gemeinsam festlegen, welche Regionen mit einer Reisewarnung versehen werden, wäre also zu erwarten gewesen, dass diese Warnung für die Balearen aufgehoben würde. Denn: "Maßgeblich für die quantitative Bewertung sind tatsächliche und stabile Trends des Infektionsgeschehens, nicht Momentaufnahmen. Daher wird für die Risikobewertung im Regelfall die Entwicklung der Inzidenz über wenigstens eine Woche herangezogen."

Erste Reiseveranstalter kritisierten bereits die Beibehaltung der Einstufung als Risikogebiet. So wird in einer Pressemitteilung von DER Touristik vom Donnerstag (4.3.) der Chief Product Officer des Unternehmens Sven Schikarsky in Bezug auf Mallorca mit den Worten zitiert: „Aufgrund der guten pandemischen Entwicklung erwarten wir eine baldige Öffnung des Reiseziels." /jk

Lesen Sie hier den MZ-Kommentar: Risikogebiet ist eine Frage der Risikoabwägung

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