Als am Mittwoch (17.3.) erste konkrete Details zum künftigen Impf-Reisepass bekannt wurden, war das für den Tourismussektor auf Mallorca eine gute Nachricht. Die Balearen wollen zu den Pionieren bei der Einführung des sogenannten "Grünen Zertifikats" sein, über dessen Einzelheiten EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am in Brüssel informierte.

Noch am Tag zuvor hatte die spanische Tourismus-Ministerin Reyes Maroto davon gesprochen, dass die Balearen geeignet seien, um "Pionierarbeit bei der Einführung des Zertifikats" zu leisten, sagte die Ministerin. Maroto erwähnte dabei die positive Erfahrung des Pilotprojekts mit deutschen Touristen auf Mallorca im Sommer 2020. Auch der balearische Tourismusminister Iago Negueruela hatte mehrfach betont, dass man große Hoffnungen in den Impf-Reisepass lege.

Von der Leyen legte am Mittwoch (17.3.) einen Entwurf für eine EU-Verordnung vor, die noch vom EU-Parlament sowie von den einzelnen Staaten genehmigt werden muss. Spätestens am 1. Juni soll das Zertifikat dann für Sommer-Reisende zur Verfügung stehen.

Denn ab Sommer sollen Europäer nach dem Willen der EU-Kommission wieder reisen können. Ein EU-weit einheitliches Zertifikat soll dabei als Nachweis über Impfungen, Tests oder eine überstandenen Covid-Erkrankung informieren.

Gestritten wird noch darüber, inwieweit und ab wann ein Impfnachweis auch Erleichterungen beim Reisen bringen soll. In vielen Ländern, darunter in Deutschland, gibt es Vorbehalte, Privilegien für geimpfte Personen zu geben, solange der Zugang zu den Impfstoffen noch derart limitiert ist. Urlaubsländern wie Spanien kann es hingegen nicht schnell genug gehen. Und innerhalb Spaniens sind es die Balearen, die auf die Einführung drängeln.

Die Balearen-Regierung in Palma de Mallorca verhandelt bereits mit der Zentralregierung in Madrid, um möglichst schnell ein Pilotprojekt durchführen zu können. Österreich will bereits ab April schrittweise mit der Einführung des Zertifikats beginnen.

"Mit diesem digitalen Zertifikat wollen wir unseren Mitgliedstaaten helfen, verantwortungsvoll und sicher die Freizügigkeit wiederherzustellen", sagte von der Leyen am Mittwoch. Die Kommission hat dem Nachweis nun auch erstmals einen Namen gegeben: Digitales Grünes Zertifikat.

Dabei soll es das Zertifikat aber auch in Papierform geben. Jeder soll es kostenlos bekommen und alle EU-Staaten sollen es anerkennen. Dabei bleibt es wohl den Staaten überlassen, welche Privilegien sie für Geimpfte gewähren oder nicht. Ausgestellt wird das Zertifikat zweisprachig: in der Landessprache und auf Englisch. Ein QR-Code enthält alle wichtigen Informationen.

Der Impfreisepass ist als temporäre Maßnahme gegen die Covid-19-Pandemie vorgesehen. Das Zertifikat müsse angepasst werden können, falls bestimmte Impfstoffe nicht für neue Virusmutationen wirksam ist. Sobald die WHO die Pandemie für beendet erklärt, soll das Zertifikat wieder abgeschafft werden. /tg

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