Mallorca gehört in Spanien zu den Regionen mit der höchsten Dichte an Ladestationen für Elektroautos. Schließlich hat es sich die Balearen-Regierung auf die Fahne geschrieben, die Elektromobilität so schnell wie möglich nach vorne zu bringen. Doch die 837 Ladestationen auf der Insel haben mehrere große Schwachpunkte, wie Nutzer immer häufiger beklagen.

Erstens ist ein großer Teil der Stationen wegen mangelnder Wartung außer Betrieb - nach Recherchen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" fast die Hälfte.

Zweitens fehlt eine gut funktionierende App, die verlässlich anzeigt, wo man sein Auto bei einer Tour über die Insel wirklich aufladen kann. Nicht selten komme es vor, dass die von der Balearen-Regierung verwaltete App MELIB eine Ladestation grün anzeigt, sie beim Eintreffen aber besetzt ist.

Betroffen sind nicht nur die langsam wachsende Zahl an Privatnutzern, die sich inzwischen ein Elektroauto zugelegt haben. Auch viele Mallorca-Urlauber, die immer häufiger mit Elektro-Mietwagen unterwegs sind, ärgern sich über die unzuverlässige Abdeckung mit Ladestationen auf der Insel. Die Wartung der Ladestationen liegt in der Verantwortung der Betreiber. Das sind zu einem großen Teil die Kommunen oder Privatunternehmen.

Bei der Balearen-Regierung bestätigt man den Missstand. Es bestehe ein "ernstes Problem mit der Wartung der Ladestationen", erklärt der Generaldirektor für Energie und Klimawandel Pep Malagrava. Die Behörde will nun eine zentrale kostenlose Telefonnummer einrichten, an die sich Nutzer in Schwierigkeiten wenden können. Die Zahl der Ladestationen werde sich in der Zukunft noch einmal deutlich erhöhen. Da bei den neu zu vergebenen Fördergeldern auch die Wartung mit inbegriffen ist, müsste es auch immer mehr funktionierende Ladestationen geben, so Malagrava. /tg