Nach gerade einmal einem halben Jahr zieht sich die zu einer deutschen Reederei-Gruppe gehörende Fährgesellschaft FRS Iberia wieder von Mallorca und Ibiza zurück. Wie aus einer Pressemitteilung von Dienstagnachmittag (30.11.) hervorgeht, soll die Verbindung zwischen Alcúdia und Ciutadella (Menorca) zum 15. Dezember eingestellt werden. Die Erstattung bereits erworbener Tickets könne unter Tel.: +34-956 68 18 30 oder der E-Mail booking@frs.es beantragt werden.

Gleichzeitig gibt FRS Iberia zum 10. Dezember auch eine Verbindung zwischen Motril (Andalusien) und der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla auf. Die angespannte Covid-Lage in Europa und in Nordafrika habe zu einem signifikanten Rückgang im Passagieraufkommen und somit zu Verlusten auf diesen Routen geführt, heißt es zur Begründung. Aus Furcht vor einer weiteren Ausbreitung der ansteckenden Omikron-Corona-Variante hatte Marokko gerade seine Grenzen geschlossen.

Dass die Flensburger Förde Reederei Seetouristik (FRS) das Balearen-Geschäft wieder aufgibt, dürfte indes auch noch weitere Gründe haben. Die bis dahin vor allem zwischen Nordafrika und Spanien verkehrende Fährgesellschaft hatte erst am 26. Mai die Verbindung zwischen Mallorca und Menorca aufgenommen. Eine weitere Verbindung zwischen Ibiza und Formentera war bereits Ende August nach einem Fährunglück eingestellt worden.

Die zwischen den beiden Pitiusen-Inseln verkehrende Schnellfähre "San Gwann" war am 28. August mit hoher Geschwindigkeit und 35 Passagieren an Bord auf eine kleine Felseninsel vor Ibiza aufgelaufen. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt, darunter auch ein zehnjähriger Junge schwer.  

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Gleichzeitig sah sich FRS auf den Inseln einem knallharten Wettbewerb ausgesetzt. Platzhirsch auf den Balearen ist die ebenfalls expandierende Fährgesellschaft Baleària. Hinzugekommen sind außerdem die italienischen Reedereien Grimaldi und GNV. Grimaldi hat die Fährgesellschaft Trasmediterránea übernommen und betreibt unter dem neuen Markennamen Trasmed unter anderem eine Verbindung zwischen Alcúdia, Maó und Barcelona.

Erst am Dienstag hatte sich Grimaldi in einer Pressemitteilung darüber beschwert, dass die balearische Hafenverwaltung einem verspäteten Schiff von Baleària bei der Hafeneinfahrt in Alcúdia den Vorzug über ein pünktlich verkehrendes Schiff von Trasmed gegeben haben soll.