Jetzt wird das Bahnfahren auf Mallorca doch gratis - zumindest ab dem 1. September und bis zum Jahresende. Die spanische Regierung subventioniert nun auch zu 100 Prozent Mehrfahrtenkarten der mallorquinischen Eisenbahngesellschaft SFM. Das kündigte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Dienstag (2.8.) bei einer Pressekonferenz im Almudaina-Palast in Palma de Mallorca an. Zuvor hatte sich der Regierungschef dort mit dem spanischen König Felipe VI. zu dem traditionellen sommerlichen Arbeitsgespräch getroffen.

Das "Null-Euro-Ticket" funktioniert laut dem balearischen Minister für Mobilität, Josep Marí, folgendermaßen: Wer ab dem 1. September mit einer Mehrfahrtenkarte der Eisenbahngesellschaft SFM einen der Bahnhöfe betritt, muss zwar die Karte ans Lesegerät halten, Geld wird aber nicht abgebucht. Eine Mindestanzahl an Bahnfahrten im Monat gibt es nicht. Einzige Voraussetzung, um in den Genuss der kostenlosen Fahrten zu kommen, ist die sogenannte tarjeta intermodal.

Diese kann im Bahnhof an der Plaça d'Espanya in Palma und an den Bahnhöfen in Inca und Manacor beantragt werden. Dort wird die Zahl der Mitarbeitenden ausgebaut, um den erwarteten Ansturm zu bewältigen. Ferner kann die Karte in den Bürgerbüros der Rathäuser in Marratxí und Llucmajor beantragt werden sowie in Gemeindebüros an anderen Orten der Insel. Das geht allerdings nur für Menschen mit Erstwohnsitz auf den Balearen, Urlauberinnen und Urlauber sind ausgeschlossen.

Mallorca und die Nachbarinseln waren zunächst von der Maßnahme ausgenommen

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Mit dieser, dem deutschen 9-Euro-Ticket nicht unähnlichen Maßnahme soll im Angesicht hoher Spritpreise und einer drohenden Wirtschaftskrise der öffentliche Nahverkehr im Land gestärkt werden. Zunächst war das kostenlose Bahnfahren nur für das spanische Festland vorgesehen, wo die staatliche Bahngesellschaft Renfe den Schienennahverkehr betreibt. Auf Mallorca hingegen ist der Schienenverkehr Sache der regionale Bahngesellschaft SFM mit einem zudem unterschiedlichen Tarifsystem, was zunächst als Ausschlussgrund galt.

Die balearische Landesregierung hatte in Madrid Druck ausgeübt, damit auch die Bürger der Inseln in den Genuss des kostenlosen Zugverkehrs kämen. Welche Kosten diese Maßnahme für den Staatshaushalt hat, wollte oder konnte Sánchez in Palma nicht beziffern. /jk