Unternehmerverband auf Mallorca fordert, die Zahl der Mietwagen zu begrenzen

Für Pimen bringt die unkontrollierte Anzahl an Mietautos mehr Nachteile als Vorteile

Patrick Schirmer Sastre

Patrick Schirmer Sastre

Mallorcas Verband der kleinen und mittleren Unternehmen, Pimem, fordert die Begrenzung der Mietwagen auf der Insel. Das gab der Wirtschaftsverband in einem Schreiben anlässlich der Tourismusmesse Fitur bekannt, die von Mittwoch (18.1.) bis Freitag in Madrid stattfindet. Konkret sollen nach Ansicht von Pimem nicht mehr als 75.000 Mietwagen auf Mallorca unterwegs sein.

Drei Gründe für die Beschränkung

Der Verband führt drei Gründe für diese Forderung an. Zum einen dienten die vielen Mietwagen den großen Unternehmen zur Spekulation. Die Hersteller könnten diese in ihre Statistik der ausgelieferten Autos aufnehmen. Dabei würden die Autos nach der Sommersaison als Gebrauchtwagen verkauft. Dieses Modell habe nur mehr wenig gemein mit dem eigentlichen Geschäft der Autovermietung.

Zum anderen führe die hohe Zahl der Mietwagen zur Überfüllung oder zumindest zu einem Gefühl der Überfüllung auf der Insel in den Sommermonaten. Davon betroffen seien sowohl die Einheimischen als auch die Urlauber.

Als dritten Grund führt Pimem an, dass die Balearen steuerlich nicht von der großen Zahl der Mietwagen profitieren. Die Zulassungssteuer werde in Madrid kassiert. Mallorca hingegen blieben die Nachteile: so etwa die Umweltbelastung und das schlechte Image einer überfüllten Insel.

Einheimische Betriebe besser ins Tourismusgeschäft einbinden

Abgesehen davon forderte Pimen anlässlich der Fitur, dass die Unternehmen der Insel noch stärker in das Tourismusgeschäft einbezogen werden. Nach Ansicht des Wirtschaftsverbandes gebe es noch deutlich Luft nach oben, wenn es um die Zusammenarbeit der einheimischen Betriebe und der großen Hotelketten geht. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass das Tourismusgesetz der Balearen vom vergangenen Jahr einen Mindestanteil an lokalen Produkten in den Hotelbuffets und den Restaurant-Menüs vorschreibt.

An die Balearen-Regierung gerichtet bat der Verband darum, dass die Bemühungen um ein nachhaltigeres Angebot verstärkt werden und dass die Touristenströme in der Hochsaison möglichst nachhaltig geleitet werden. An die Zentralregierung richtete sich derweil der Appell, Druck auf die EU auszuüben, um mehr Fördergelder dafür zu bekommen, Mallorca besser als nachhaltiges Tourismusziel aufzustellen. /pss

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