Manche Pflanzen lassen sich von Kälte und Niederschlägen nicht abhalten, genau dann ihre Knospen zu öffnen, wenn es auf der Insel am kältesten ist. Die lange Regenzeit brachte für die Inselgewächse auch Gutes: „Die Böden und Töpfe wurden gründlich gereinigt“, sagt Helmut Michi, Pflanzenzüchter aus Sa Pobla.

Die durchs Gießen angesammelten Kalkablagerungen wurden durch die anhaltenden Regenfälle ausgewaschen. Für die kommenden Wochen rät der Experte: „Viel Nährstoffe zugeben, denn Düngen fördert neben dem Wachstum auch die Blütenbildung.“

Pflegeleichter Dickhäuter

Die roten Kerzen der Baum-Aloe entwickeln sich aus fleischigen Blattrosetten. Die Pflanze mit dem botanischen Namen Aloe arborescens wird im Spanischen planta candelabro, oder einfach candelabro genannt. Es handelt sich um eine Sukkulente, die zur artenreichen Gattung der Aloen gehört. Ihre bekannteste Vertreterin ist die Aloe vera, die wichtige Heilstoffe enthält. Weltweit gibt es über 200 Aloe-Arten, die meist aus tropischen Regionen stammen.

Die Baum-Aloe ist im Inselgarten sehr beliebt, weil sie ohne große Pflege bestens gedeiht. Hitze und Kälte können ihr nichts anhaben. Ebenso unbeschadet kann sie sommerliche Trockenperioden überstehen. Wie alle Sukkulenten sollte sie jedoch vor Staunässe an den Wurzeln geschützt werden. Bei wenig Platz bilden die Rosetten einen hohen Strauch. Steht genügend Fläche zur Verfügung, können sie sich als Bodendecker ausbreiten.

Nobles Teegewächs aus Japan

Gärtnereien bieten im Februar die Camelia japonica mit gefüllten Blüten an. Ihre Farbskala reicht von Weiß über Rosa bis zum tiefsten Rot. Die dunkelgrünen Blätter bilden dazu mit ihrer ledrigen Oberfläche einen interessanten Kontrast. Die Kamelie stammt aus Asien, dort kommt sie in großer Artenvielfalt vor, sie zählt neben der Rose zu den nobelsten Gewächsen der Gärten und duftet häufig intensiv.

Auf Mallorca kann die Staude an geschützten Standorten gedeihen. Ist es ihr jedoch zu kalt, wirft sie spontan Blüten ab. Bewährt haben sich auf der Insel geschützte Terrassen, auf denen die Stauden in großen Terrakottatöpfen wachsen. Beim Umtopfen sollte man Azaleen-Erde verwenden. Beim Gießen ist ebenfalls Vorsicht geboten: Die Kamelie will mit kalkfreiem Regenwasser versorgt werden.

Pompons im Patio

Von Patiomauern schützend umgeben können die Mimosen problemlos die ersten Winter überstehen und mitunter zu fünf Meter hohen Bäumen heranwachsen. Im Januar bilden sich die Knospen - einmal geöffnet verströmen die winzigen gelben Staubfäden einen betörenden Duft. Die Acacia dealbata kann bis zu 20 Jahre alt werden. Voraussetzung ist, dass man ihr einen idealen Standort und durchlässige humushaltige Böden bietet. Im Sommer sollten vor allem Jungpflanzen regelmäßig mit Wasser verwöhnt werden, nach der Blüte schneidet man jeweils die trockenen Äste ab.

Bunte Sträuße

Wenn Mallorquiner in ihrer huerta ein Beet für Schnittblumen anlegen, setzen sie Freesien, die als erste im Jahr farbige Blüten liefern. Den ganzen Februar kann man sie als bunte Sträuße auf den Inselmärkten kaufen. Die Freesia refracta stammt ursprünglich aus Südafrika und gehört zur Familie der Schwertlilien. Wer sich die Winterblüher in den Garten holen will, setzt im Frühsommer Zwiebeln ins Beet. Diese kommen etwa fünf Zentimeter tief in nährstoffreiche Erde. Im Sommer verschwinden die Pflanzenteile über der Erde. Im Winter entwickeln sie sich zu etwa 35 Zentimeter hohen Rabatten. Geschnitten wird die Freesie, kurz bevor sich die Knospen öffnen. Die Sträuße halten in der Vase bis zu zwei Wochen - in kühlen Räumen kommt ihr süßer Vanilleduft erst richtig zur Geltung.