Wird 2019 das Jahr des Kefir, des Maneesh, der birmanischen Küche oder des Ingwerwassers? Werden wir alle anfangen, Insekten zu essen, und sind Buddha Bowls, Kombucha und die „Mediter-Asien"-Fusion passé wie auch das Jahr 2018? Mal ehrlich - wen interessiert das eigentlich? Wenn sich Restaurants auf Trends stürzen, vergessen sie oftmals, was wirklich wichtig ist: Was die Leute tatsächlich essen wollen. Solche Restaurants halten sich meist nicht lange, und zwar nicht, weil sie trendy sind, sondern weil sie meist einfach nicht gut sind.

Wer aber startet nicht mit dem Vorsatz ins neue Jahr, gesünder zu leben? Ich zumindest mache das jedes Jahr aufs Neue. Diesmal habe ich fest vor, regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen, mehr Gemüse und Salat zu essen, ein bisschen abzunehmen und mindestens drei bis vier Mal die Woche joggen zu gehen und € ich bin sicher, dass all dies nicht passieren wird!

Jedes Mal gehen wir mit hehren Zielen ins neue Jahr, wollen ganz von vorne anfangen und ein neues, gesundes Kapitel in unserem Leben aufschlagen - eine gesündere Ernährung und das Ziel, abzunehmen, steht bei den meisten ganz oben auf der Liste der guten Vorsätze. Aber hier kommt die harte Wahrheit über Neujahrsvorsätze: Sie funktionieren nicht.

Wir glauben zwar, dass diese Vorhaben uns zu besseren Menschen machen - sobald allerdings der Kalender von Dezember auf Januar wechselt, vergessen die meisten ihre Vorsätze innerhalb von ein bis zwei Wochen. Man braucht nur einen Tag im Fitnessstudio auslassen oder einmal nicht die 1.000 Wörter schreiben, die man sich täglich vorgenommen hat für den Roman, den man schon immer schreiben wollte, oder man nimmt doch noch den dritten Drink an der Bar, wo man sich doch geschworen hat, dieses Jahr bleibt es bei höchstens zweien - und alles ist vorbei! Alle grandiosen Vorhaben, mit denen man dem neuen Jahr auch einen neuen Anstrich geben wollte, landen im Papierkorb, und man fühlt sich wie ein Versager. Aber so muss es nicht unbedingt laufen. Das Problem mit edlen Vorsätzen ist, dass man sich automatisch unter Druck setzt. Niemand entscheidet sich für so einfache Ziele wie: „Ich esse ab jetzt zwei Mal pro Woche Salat." Stattdessen nimmt man sich vor, praktisch sein ganzes Leben zu ändern: „Ich werde nie mehr Fleisch essen oder Alkohol trinken." Kein Wunder, dass so viele daran scheitern. Der Trick ist also, sich Ziele zu setzen, die man auch tatsächlich erreichen kann. Vor diesem Hintergrund kommen hier einige absolut wirkungsvolle, leicht durchführbare Ernährungstipps, die Sie dieses Jahr ausprobieren können.

1. Der erste und wichtigste Vorsatz sollte sein, dass Sie den Wert des Kochens wieder entdecken. Ich höre oft von Leuten, dass sie zu Hause nicht viel Zeit zum Kochen haben, aber für mich ist das eine Frage des Lebensstils. Denn die gleichen Leute verbringen vielleicht Stunden auf Facebook oder schauen sich völlig geistlose Reality-TV-Sendungen an. Sich ein bisschen Zeit in der Küche zu nehmen und frische, unbehandelte Zutaten zum Kochen zu verwenden, gibt einem viel mehr Kontrolle darüber, was man zu sich nimmt. Das ist wesentlich besser, als sich von Fertiggerichten zu ernähren. Je mehr Essen man zu sich nimmt, das man nicht selbst hergestellt hat, desto minderwertiger ist die Ernährung sowohl im Hinblick auf die Nährstoffe als auch auf die Qualität und die Herkunft der Zutaten.

2. Das zweite Ziel sollte sein, mehr saisonale und regionale Lebensmittel zu essen. Es ist einfach sinnvoll, in der Nähe produzierte Sachen zu bevorzugen - wobei ein Produkt natürlich nicht automatisch besser ist, weil es in der Umgebung hergestellt wurde. Ein Huhn aus der Nähe kann aus einer Hühnerbatterie stammen, ein lokaler Bäcker kann gefrorenes Brot verwenden, insofern ist es manchmal schwierig, human und ethisch produzierte Lebensmittel im unmittelbaren Umfeld zu finden. Hier auf Mallorca sind lokal hergestellte Produkte auch oftmals teurer als importierte, aber man muss dabei beachten, dass das Geld, das man für lokale Hersteller ausgibt, diese unterstützt und fördert, was zur Stärkung des Zusammenhalts und der lokalen Wirtschaft führt. Darüber hinaus wird Ihr CO2-Fußabdruck dadurch kleiner, denn je kürzer die Wege sind, desto weniger Energie wird verbraucht.

3. Zuletzt müssen Sie lernen, sich Zeit fürs Essen zu nehmen. Sich zu ernähren bedeutet nicht nur, darauf zu achten, was man isst, sondern auch, wie man isst. Das vergessen wir in der Hektik und dem Stress unserer Zeit allzu leicht. Der Akt des Essens ist viel mehr als die simple Tatsache, seinen Magen zu füllen. In allen Kulturen und zu allen Zeiten gab es Zeremonien und Rituale rund um das Essen, und das ist kein Zufall. Um einen Tisch zu sitzen und uns beim Essen zu entspannen, fördert das Wohlbefinden und die Zufriedenheit: Wir fühlen uns rundum, auch emotional, „genährt".

Dieses Jahr also sollten Sie in Ihrer Küche etwas Neues ausprobieren und ein paar für Sie neue Zutaten verwenden. Sie können sich ja ein neues Kochbuch gönnen (hoffentlich meines) oder eines wiederentdecken, das bereits bei Ihnen im Regal steht. Egal, ob Sie alle oder nur einen meiner Ratschläge beherzigen - in jedem Fall wünsche ich Ihnen viel Freude beim Kochen und ein kulinarisch höchst schmackhaftes neues Jahr!

REZEPT

Suppe mit Süßkartoffeln, Ingwer & Kurkuma

Zubereitung: 20 Minuten

Kochzeit: 30 Minuten

Zutaten: für 4 Personen

2 EL Butter

1 EL Kokosöl

2 rote Zwiebeln, gehackt

1 Knoblauchzehe

2 TL gehackter Ingwer

1 TL Kurkuma

600 g Süßkartoffeln, geschält und in Würfel geschnitten

1 Liter Hühner- oder Gemüsebrühe

150 ml Kokosmilch

Saft einer Limette

Salz und Pfeffer

Butter in einem großen Topf bei schwacher Hitze schmelzen, rote Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch hinzugeben und zwei bis drei Minuten anschwitzen lassen, bis sie weich sind (sie sollten keine Farbe annehmen). Kurkuma, Süßkartoffeln und Brühe hinzufügen und zum Kochen bringen. Dann Hitze reduzieren und 20 Minuten lang köcheln lassen. Die Kokosmilch und den Limettensaft dazugeben und zu einem glatten Püree verarbeiten. Abschmecken, durch ein feines Sieb passieren und in Suppenschalen geben. Mit frischen Minzblättern und ein wenig Kokosmilch garnieren. Sofort servieren.