Der Besitzer des Hotel Artmadams im Stadtteil El Terreno in Palma de Mallorca muss die riesige Fassaden-Gestaltung des Künstlers José Luis Mesas definitiv entfernen. Die Stadtverwaltung hat einen Antrag zur Legalisierung der Arbeit endgültig abgelehnt. Ein entsprechender Beschluss der Städtebau-Abteilung soll am 6. Juli verabschiedet werden. Danach hat der Hotelbesitzer Jaime España einen Monat Zeit, um die bunte Bemalung zu übertünchen.

Erst am 30. Juni hatte das von Armadams in Artmadams umbenannte Hotel im Carrer Marquès de la Sènia wieder eröffnet und dabei auch das fertig gestellte Fassaden-Werk von Mesas präsentiert.

Bis zuletzt wurde darüber gestritten, ob sich Hotel-Besitzer Jaime España für die Umgestaltung der Fassade eine Genehmigung beim Rathaus hätte einholen müssen oder nicht. Bis Mai 2020 war der von España beauftragte Künstler José Luis Mesas wochenlang mithilfe eines Gerüsts an der Fassade des Hotels zugange. Währenddessen wurden auch die Innenbereiche des Hotels renoviert. Im Mai brachte das Rathaus von Palma die Arbeit des Künstlers wegen der fehlenden Genehmigung dann zum Erliegen.

Das Gebäude sei zwar nicht als besonders "schützenswert" katalogisiert, es handle sich aber um einen Vertreter des Rationalismus, entworfen von einem der bekanntesten Architekten der damaligen Zeit, Guillem Forteza, argumentierte die Stadtverwaltung. Daher hätte Besitzer Jaime España die Fassade nicht einfach so verändern dürfen.

Die aufwendige Umgestaltung der Fassade hat, wie España gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" sagte, rund 150.000 Euro gekostet. Ein Großteil des Geldes ist in die neun verschiedenen Farben geflossen.

Den Streit mit dem Rathaus kommentierte Künstler Mesas bei der Eröffnung nur mit den Worten "Überall bin ich gerne gesehen, nur nicht in meiner Herkunftsregion". Mesas wurde als eines von sieben Geschwistern einer aus Andalusien nach Mallorca emigrierten Familie von gitanos, wie die Roma in Spanien genannt werden, in Palma geboren.

Künstler José Luis Mesas vor seinem Werk B. Ramon

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Die Stadtverwaltung wiederum erinnerte jetzt daran, dass die Altstadt-Kommission die Arbeiten an der Fassade bereits zweimal als "nicht legal" deklariert hatte. Sofern Hotel-Besitzer España das Gemälde nicht im angegebenen Zeitraum entfernt, werde ihm die Stadtverwaltung ein Bußgeld von 15.000 Euro pro weiterem Monat aufdrücken.

Auch weiteren Anträgen zum Umbau im Inneren des Hotels, etwa dem Bau eines Pools, hat das Rathaus nicht stattgegeben, da Hotelbesitzer España das Fassaden-Gemälde bisher nicht entfernen hat lassen. /sw