Die anhaltende Ankunft von Booten mit irregulären Migranten aus Algerien stellt die Behörden auf Mallorca vor wachsende Schwierigkeiten. Die zumeist männlichen und aus Algerien stammenden Einwanderer müssen vor ihrer Überstellung aufs Festland auf der Insel vorübergehend untergebracht werden. Die Polizei nimmt ihre Personalien auf und ordnet Corona-Tests an. Wenn einer der Bootsinsassen positiv getestet wird, müssen die Mitreisenden in Quarantäne.

Eigentlich. Da das für diese Fälle vorgesehene Corona-Hotel Palma Bellver vor allem mit spanischen Schülern gut belegt ist, sind die Unterbringungen knapp geworden. Die am Wochenende auf Mallorca angelangten Migranten mussten so zunächst in der Tiefgarage der Polizei ausharren. Andere kamen in dem Reha-Krankenhaus Sant Joan de Déu unter. Neun weitere Personen, die eigentlich Quarantäne einhalten mussten, ließ die Nationalpolizei nach Angaben der Polizeigewerkschaft laufen.

Unterdessen werden weitere Boote aufgebracht. Am Montagnachmittag ortete das Küstenüberwachungssystem 24 Seemeilen südlich von Portocolom ein Gefährt mit 17 Personen an Bord, die dann von einem Schiff der Seenotrettung aufgenommen wurden.

In der Nacht auf Dienstag (6.7.) kam ein weiteres Boot mit 14 Insassen hinzu, das offenbar in Seenot war und zunächst von einem Segelboot aus gesichtet worden war. Das Boot befand sich 45 Seemeilen südlich des Cabrera-Archipels. Ein Helikopter brachte die insgesamt 14 Migranten in zwei Flügen in Sicherheit.

Die Migrationsroute startet an der Küste von Algerien. Alle bisherigen Versuche der Polizei, die Schlepper-Netzwerke zu zerschlagen, sind bisher gescheitert. Die meisten Migranten sehen Mallorca und Spanien nur als Zwischenstopp. Viele von ihnen wollen nach Frankreich. /ck