Nach einer Corona-Pause im vergangenen Sommer geht das Kooperationsprojekt zwischen der deutschen Polizei und der Guardia Civil im Nordosten von Mallorca weiter: Seit Anfang des Monats sind wieder zwei Beamte aus Deutschland in Cala Ratjada unterwegs, um die spanischen Kollegen der Guardia Civil vor allem im Umgang mit deutschen Touristen zu unterstützen.

Wie es in einer Pressemitteilung der Gemeinde heißt, werden die zwei männlichen Beamten den gesamten Juli über einheimische Patrouillen begleiten. Im August werden sie dann von zwei anderen Polizisten aus Deutschland abgelöst. Sie unterstehen der Guardia-Civil-Wache in Artà.

Angaben darüber, woher die Beamten in Deutschland stammen, konnte weder ein Gemeindesprecher noch die Pressestelle der Guardia Civil machen. "Außer in Cala Ratjada sind derzeit noch zwei weitere deutsche Beamte auf Mallorca im Dienst, wo, kann ich gerade nicht sagen", so ein Guardia-Civil-Sprecher auf MZ-Anfrage. Man wolle die Kollegen aus dem Ausland - darunter auch aus Frankreich - in der kommenden Woche der Presse vorstellen.

Das in Cala Ratjada seit Jahren erprobte Konzept soll die Kommunikation mit deutschsprachigen Urlaubern erleichtern, aber auch den Respekt der Partytouristen vor den Sicherheitskräften sicherstellen - niemand soll das Gefühl haben, im Mallorca-Urlaub sei alles erlaubt, nur weil man fernab der deutschen Heimat ist.

Dass das Projekt durchaus sinnvoll ist, zeigte sich auch im Sommer 2019, als eine deutsche Urlauberin in Cala Ratjada angab, von zwei Landsmännern in einem Hotel vergewaltigt und dabei gefilmt worden zu sein. Eine deutsche Polizeibeamtin war eine der ersten, die sich der aufgelösten jungen Frau annahm und mit ihr auf ihrer Muttersprache sprach. /somo