Der Strom an irregulären Migranten, die an der algerischen Küste in See stechen, um über die Balearen nach Europa zu gelangen, hält an. Zwischen Montagabend und Dienstagmorgen (20.7.) sind laut Informationen der Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen sieben Boote mit insgesamt 88 Migranten, darunter zwei Frauen, bis nach Mallorca und Formentera gelangt.

Das erste Boot kam gegen 20 Uhr auf Formentera an. Die Guardia Civil griff 14 Männer auf und brachte sie in den Hafen von Ibiza. Gegen 23.20 gelangte dann ein weiteres Boot mit 12 Insassen in den Hafen von Portopetro (Santanyí). Ortspolizei und Guardia Civil überstellten die Männer an die Nationalpolizei in Manacor.

In der Nacht brachte die Küstenwache in den Gewässern des Nationalparks Cabrera, der südlich von Mallorca liegt, vier weitere Boote auf. Um 1.50 Uhr war es ein Boot mit 11 Männern, um kurz nach 3 Uhr eines mit 12 Insassen, um 4.30 Uhr eines mit 13 Migranten und gegen 5 Uhr ein weiteres mit 10 Männern und 2 Frauen.

Am Dienstagmorgen ortete die Küstenwache schließlich gegen 6.20 Uhr noch ein Boot auf Formentera, in der Gegend von Es Caló, mit mindestens 14 Migranten, sowie um 14.25 Uhr im Nationapark Cabrera ein weiteres Gefährt mit 15 Männern.

Laut Berechnungen der Vertretung der Zentralregierung sind seit Jahresbeginn 36 Boote mit insgesamt 505 Insassen aufgebracht worden. Zumeist handelt es sich um Algerier. Sie werden in der Regel aufs Festland überstellt, von wo sie in ihre Heimatländer abgeschoben werden sollen. Für die Erstbetreuung wird bei S'Aranjassa vor den Toren von Palma gerade ein Auffanglager errichtet. Die Behörden wussten in den vergangenen Wochen mehrfach nicht mehr wohin mit den Migranten, die zunächst einen Corona-Test absolvieren und dann gegebenenfalls Quarantäne einhalten müssen.

Aktualisiert um 19.30 mit dem Boot am Dienstagnachmittag