Schlag gegen den internationalen Terrorismus auf Mallorca: Die Guardia Civil hat in Llucmajor einen 30-jährigen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, unter anderem ein Netzwerk aufgebaut zu haben, mit dessen Hilfe er Menschenhandel betrieben haben und beispielsweise auch Dschihadisten aus anderen nordafrikanischen Ländern in von Terroristen kontrollierte Gebiete in Libyen gebracht haben soll. Die Guardia Civil vermutet, dass die Organisation mit dem Menschenhandel auch den Dschihad-Terror finanziert.

Der 30-jährige Algerier mit Wohnsitz in der Schweiz wurde bereits am Samstag (31.7.) in einem Hotel in der Gemeinde Llucmajor festgenommen, wie die Guardia Civil am Donnerstag (5.8.) mitteilte. Dort befand sich der Mann offensichtlich in Urlaub. Weitere Beziehungen zu Mallorca werden derzeit untersucht, gelten aber als unwahrscheinlich.

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Die Ermittlungen ergaben, dass der Verdächtige von Europa aus ein Schlepper-Netzwerk betrieben haben. Neben der Vermittlung von Dschihadisten kümmerte sich die Gruppe auch um Schleusertätigkeiten für Migranten. Diese wurden per Flüchtlingsboot von Algerien aus nach Almería gebracht. Dafür, dass auf diese Weise auch Migranten nach Mallorca gelangte, gibt es derzeit keine Anhaltspunkte.

Mit den Einnahmen aus den Schleusertätigkeiten soll der 30-Jährige wiederum die Terrorkämpfer in Libyen finanziell unterstützt haben. Der Algerier war mit einem internationalen Haftbefehl durch Interpol gesucht worden. Der Mann sitzt nun im Untersuchungshaft, die Ermittlungen laufen weiter. Die Beamten wollen herausfinden, ob der Urlaub tatsächlich der einzige Grund für den Aufenthalt auf Mallorca war. Außerdem sollen weitere Mitglieder des Netzwerks ausfindig gemacht werden. Es wird vermutet, dass auch die letzten zum Jahreswechsel 2020/2021 in Barcelona und Almería festgenommenen Dschihadisten der Gruppe des 30-jährigen Algeriers angehörten. /jk