Ein 19-jähriger britischer Urlauber ist auf Mallorcas Nachbarinsel Ibiza von einer Spinne gebissen worden. Was zunächst wie eine Lappalie wirkte, hat dramatische Folgen: Das Gift des Tieres setzte der Hand des jungen Mannes so zu, dass dem Waliser nun zwei Finger amputiert werden müssen.

Alles begann ganz harmlos. Ein entspannter Abend in einem beliebten Ausflugslokal. Hier hatte sich der 19-Jährige mit Freunden getroffen, um den Sonnenuntergang zu genießen, wie er später der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Ibiza" berichtete. Plötzlich spürte er ein Stechen an der rechten Hand. Er beachtete es kaum und ging wenig später zu Bett. Um fünf Uhr nachts wachte er dann auf: Die Hand schmerzte, war angeschwollen und heiß.

Noch immer blieb der Waliser, der eigentlich für mehrere Monate auf Ibiza bleiben wollte, ruhig, suchte jedoch ein Gesundheitszentrum aus. Panik kam erst auf, als die Hand trotz mehrerer Spritzen immer weiter anschwoll und zwei Finger begannen, sich bläulich zu verfärben. "Die Ärzte wussten nicht, was die Ursache sein könnte und hatten nie zuvor etwas Ähnliches gesehen", berichtet der 19-Jährige weiter. Da auch er nicht beobachtet hatte, was ihn gebissen oder gestochen hatte, tappten die Mediziner weiter im Dunkeln.

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Der junge Mann kam ins Krankenhaus. Zwei Wochen lang versuchten die Ärzte, die Vergiftung so gut es geht zu behandeln und herauszufinden, welches Insekt dafür verantwortlich war. Dann die Diagnose: Es handelte sich um den Biss einer Braunen Einsiedlerspinne (Loxosceles reclusa). Und: Der Waliser habe einfach sehr großes Pech gehabt. Zum einen, weil Bisse nur sehr selten vorkämen, und zum anderen, weil diese in der Regel nicht zu einer Nekrose, also dem Absterben von Gewebe, führten. "Die Ärzte erklärten mir, dass nicht jeder Körper so reagiert wie meiner", so der Urlauber.

Nach zwei Wochen im Inselkrankenhaus brach er seinen Ibiza-Aufenthalt ab und flog zurück in seine Heimat, um sich dort weiter behandeln zu lassen. In Kürze steht ihm die Amputation zweier seiner Finger bevor. Angst vor dem Ibiza-Urlaub will der 19-Jährige aber nicht verbreiten. "Ich würde niemandem davon abraten, das Lokal zu besuchen, in dem wir den Sonnenuntergang angeschaut haben." Jedes Jahr würden "Millionen" von Menschen dort einkehren und auf Ibiza Urlaub machen und "nie zuvor" sei etwas Ähnliches passiert. Mit der Veröffentlichung seiner Geschichte wolle er aber dazu beitragen, dass die Ärzte früher reagieren können, "wenn so etwas noch einmal jemandem passiert". /somo