Als erste Gemeinde auf Mallorca hat Deià jetzt ein generelles 24-Stunden-Alkoholverbot im öffentlichen Raum verhängt. Die Gemeinde will damit den außer Kontrolle geratenen Trinkgelagen (botellones) Einhalt gebieten. Laut dem Gemeinderats-Beschluss von vergangener Woche ist der Alkoholkonsum auch auf den Terrassen von Restaurants, Bars und Cafeterias an öffentlichen Straßen und Wegen verboten. Ebenso ist der Lieferservice nach Hause untersagt.

"Wir begrenzen den Alkoholkonsum in erster Linie, weil es ein Thema ist, das sich auf unser Zusammenleben auswirkt, und auch, weil es die öffentliche Gesundheit betrifft", so Bürgermeister Lluís Apesteguia von der linksökologischen Regionalpartei Més.

Besonders rund um eine Bar an der Hauptstraße hatten sich seit Anfang Juni regelmäßig Dutzende von Jugendlichen getroffen, um sich - ohne Masken und Abstand - zu betrinken und Drogen zu nehmen. Auch andere Orte im Dorf seien zu Treffpunkten für das Partyvolk geworden, wie Apesteguia gegenüber der MZ beklagt hatte.

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Da es in Deià nur einen Ortspolizisten gibt, der zudem ausschließlich tagsüber im Einsatz ist, ließ sich auf diesem Wege die Lage nicht unter Kontrolle bringen. Zwar hätte der Bürgermeister gern mehr Polizisten eingestellt, doch dafür müssten zuerst mehr Stellen genehmigt werden. Nun soll es das Verbot richten.

Alkohol darf fortan nur noch in den Innenräumen der Gastronomie oder auf privaten Terrassen ausgeschenkt werden. Auch für den Verkauf von Alkohol in den Läden gelten strengere Regeln: Ab 22 Uhr ist die Ausgabe in allen Geschäften verboten, die nicht dem Gastgewerbe zuzuordnen sind. Bars und Restaurants dürfen nur bis 30 Minuten vor der Schließung Alkohol verkaufen. Inselweit gilt eine Sperrstunde von 1 Uhr. /bro