Der Gestank in Capdepera und den zur Gemeinde gehörenden Urlaubsorten Cala Ratjada, Canyamel, Cala Mesquida und Cala Agulla im Nordosten von Mallorca war bereits beißend. Der Abfall türmte sich in den Straßen, als es Gewerkschaften und der Unternehmensführung in der Nacht auf Freitag (13.8) mit Hilfe von Vermittlung der Balearen-Regierung und dem Bürgermeister von Capdepera, Rafael Fernández, gelang, im Müllstreik zu einer Einigung zu kommen. Noch in der Nacht begannen die Angestellten, den Müll, der sich nach fünf Streiktagen teilweise schon über einen Meter hoch in den Straßen türmte, abzuholen.

Nach Medienberichten handelt es sich um eine vorläufige Einigung, in der die Angestellten wieder deutlich von ihren zunächst gestellten Forderungen abrückten. Ergebnis langer und zäher Verhandlungen ist nun ein Tarifvertrag, der für die kommenden drei Jahre geschlossen werden soll. Für 2021 ist lediglich eine Gehaltserhöhung von 1 Prozent vorgesehen, für 2022 dann 3 Prozent und für 2023 sollen es 3,5 Prozent sein. Die Lohnerhöhungen sollen für alle Berufsgruppen gelten. Die Forderung der Streikenden hatte in einer Gehaltserhöhung von 18 Prozent für die Fahrer der Müllwagen sowie 21 Prozent für die Mitarbeitenden, die die Tonnen leeren, bestanden.

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Zusätzlich konnten die Streikenden aushandeln, dass weder die Gemeinde Capdepera das Unternehmen, noch das Unternehmen die Streikenden mit Sanktionen für den Ausstand belegt. Auch das Gehalt soll für die fünf Streiktage weiter bezahlt werden. Des Weiteren hat das Unternehmen den Angestellten höhere Feiertagszuschläge und eine Extra-Bezahlung von Überstunden zugesichert.

Der Müllstreik und seine Auswirkungen seit Sonntag (8.8.) waren speziell in den Urlaubsorten keine gute Werbung für Mallorca. Der mallorquinische Hoteliersverband FEHM kritisierte, dass die Streikenden auch den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestdienst nicht einhielten. Der Streik war von 100 Prozent der Angestellten unterstützt worden. Die Folgen des Streiks würden "zu einem Gesundheitsrisiko", hieß es in Mitteilungen der FEHM sowie des Hoteliersverbandes Capdepera. /jk