Der lange Zeit einflussreichste Drogenboss auf Mallorca, Pablo C. M., genannt El Pablo, und neun Mitglieder seines Clans haben am Montag (13.9.) in Palma Haftstrafen von insgesamt 22 Jahren wegen Geldwäsche akzeptiert. Sie hatten das Drogengeld in den Kauf von Immobilien in Palma, Málaga und Granada sowie in Luxusautos investiert. Die zwischen den Verteidigern und der Staatsanwaltschaft erzielte Einigung sieht die Beschlagnahmung all dieser Vermögenswerte vor, mit Ausnahme eines Hauses, dessen Eigentümer sich weigert, es dem Staat zu überlassen.

El Pablo kontrollierte über Jahre hinweg den Drogenverkauf in La Soledat, einem ehemaligen Arbeiterviertel im Osten von Palma de Mallorca, in dessen Nachbarschaft derzeit ein neues und luxuriöses Stadtviertel entsteht: Nou Llevant. Rund um das Hauptquartier im Carrer Teix und hinter dicken Stahltüren hatte der Clanchef in dem Viertel ein engmaschiges Überwachungssystem aufgebaut, das den Zugriff der Polizei über Jahre hinweg erschwerte.

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El Pablo ist im Laufe der Jahre schon mehrfach festgenommen und verurteilt worden. Nun akzeptierte er eine Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten und eine Geldstrafe von 695.000 Euro. Seine beiden Söhne einigten sich mit der Staatsanwaltschaft auf jeweils zwei Jahre und drei Monate, seine Frau auf zwei Jahre und neun Monate. Die weiteren Angeklagten wurden zu jeweils zwei Jahren Haft verurteilt.

In der Vereinbarung heißt es, es sei erwiesen, dass El Pablo und seine Leute die Gewinne aus dem Drogenverkauf seit 1992 über den Erwerb von Immobilien und Fahrzeugen verschleierten. Die Immobilien waren auf Mittelsleute eingetragen und befanden sich meist in La Soledat. Der Clan kaufte aber auch Häuser in Benalmádena (Málaga) und Santa Fe (Granada).