Eine Privatinitiative kämpft in der Bucht von Pollença offensiv für eine Erweiterung der Liegeplätze und neue Yachthäfen. Entsprechende Pläne und Simulationen hat der Verein "Associació Nàutica de Albercutx" nun in den sozialen Netzwerken veröffentlicht und damit für einigen Wirbel gesorgt.

Die offenbar von dem renommierten Architekten Tomeu Cifre Bennàssar gegründete Initiative, hinter der womöglich auch kommerzielle Interessen stehen, präsentiert dabei zwei anschauliche und ansprechende Grafiken. Sie simulieren den Bau zweier unterschiedlicher Hafenlösungen in der Bucht: eine in unmittelbarer Nähe der Militärbasis am Ende des Paseo de Colom, die andere zwischen dem Pool des Hotels Daina und der neuen Hafenmauer nahe des Yachtclubs.

"Beide Projekte beinhalten den Bau von großen Unterwasserrohren, damit das Meerwasser weiter zirkulieren kann", beteuern die Initiative. Das Ziel sei, die Anzahl der unkontrolliert und ungesichert in der Bucht liegenden Freizeitboote zu reduzieren, indem den Bootsführern komfortablere Liegeplätze geboten werden.

Derzeit gilt das große Aufkommen von Booten in der Bucht als ein Grund für die mangelhafte Meerwasserqualität bei Port de Pollença. Durch die neuen Liegeplätze könnten auch chaotische Zustände verhindert werden, wie sie sich in der Vergangenheit nach größeren Unwettern abgespielt haben, als zahlreiche Boote in der Bucht von Wind und Wetter zerstört worden waren, betont die Associació Nàutica de Albercutx.

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Offenbar basieren die Skizzen auf Konzepten, die bereits vor mehreren Monaten auch in der Gemeindesitzung von Pollença thematisiert worden sind. Tatsächlich hatte Bürgermeister Tomeu Cifre ähnliche Pläne bereits an die zuständige Küstenbehörde herangetragen, das Vorhaben dann aber wegen der durch die Behörde gestellten "Hürden" nicht weiter verfolgt. "Wenn nun eine private Initiative dafür kämpfen soll, ist das klasse", sagt Cifre.

Doch es gibt auch Kritik. Gerade in den sozialen Netzwerken stellten sich viele Nutzer gegen die Überlegung, neue Liegeplätze zu schaffen. Man solle zunächst das Problem mit den Abwässern im Meer lösen, bevor neue Infrastruktur in der Bucht entstehe. Andere Internetnutzer warfen der Initiative vor, Pläne zu schmieden, ohne die Auswirkungen auf die Umwelt genügend zu berücksichtigen. /somo