An der Küste und in den Gewässern von Mallorca, Ibiza und Formentera werden weiter Boote mit irregulären Migranten aufgebracht, die von Algerien aus übersetzen. Am Dienstagabend gelangten zwei Boote mit insgesamt 24 Insassen nach Ibiza. In der Nacht auf Mittwoch (29.9.) waren es dann noch zwei zusätzliche Boote mit 17 und 13 Personen an Bord in mallorquinischen Gewässern, ein weiteres in denen des Nationalparks Cabrera (22 Personen) und eines vor Formentera (9 Personen).

Insgesamt sind somit seit Montag 261 Migranten von der Seenotrettung und der Polizei aufgegriffen worden. Bis Dienstagnachmittag waren es 13 Boote mit insgesamt 176 Migranten angekommen. Die Ankünfte werden fast in Echtzeit von der Vertretung der spanischen Zentralregierung auf den Balearen gemeldet.

Das Protokoll sieht vor, dass die Migranten innerhalb von 72 Stunden aufs spanische Festland überstellt werden, von wo sie theoretisch wieder in ihr Heimatland - zumeist ist das Algerien - abgeschoben werden. Da Algier die Grenzen geschlossen hat, können die Migranten jedoch zumeist weiterziehen. Die meisten von ihnen wollen nach Frankreich oder Belgien.

Die Behörden auf Mallorca verfügen derzeit über keine geeigneten Räumlichkeiten, in denen eine große Anzahl ankommender Migranten 72 Stunden lang vorübergehend untergebracht werden kann. Eine ehemalige Kaserne am Stadtrand von Palma soll dafür hergerichtet werden, ist aber noch nicht fertig. Ein zunächst geplantes Zwischenlager an der Playa de Palma wurde von den Anwohnern abgelehnt. Aufgrund fehlender Unterbringungsmöglichkeiten wurden aufgegriffene Migranten nach Aufnahme der Personalien zuletzt schon auf Mallorca wieder auf freien Fuß gesetzt. /tg/ck

Diese Meldung ist im Laufe des Dienstags und Mittwochs mit weiteren Bootsankünften und Zahlen aktualisiert worden.