Über zehn Jahre liegt der Fall inzwischen zurück, jetzt endlich sind die Urteile gegen zwei Hoteliers auf Mallorca ergangen, in deren Unterkunft "Tropical Park" in Arenal im Juli 2011 zwei Urlauber an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung ums Leben kamen. Ein Gericht in Palma verurteilte die beiden Unternehmer zu sechs Monaten Haft und einer Entschädigung für die Hinterbliebenen von 180.000 Euro. Bei den beiden Verurteilten handelt es sich um den Besitzer und den damaligen Pächter des Hotels.

Vor Gericht erklärten sich die beiden Angeklagten der fahrlässigen Tötung in zwei Fällen für schuldig. Sie räumten ein, dass die Heizkessel und die dazugehörigen Leitungen im Hotel nicht ordnungsgemäß installiert waren und sich in schlechtem Zustand befanden. Sie hinterlegten bereits einen Teil der Entschädigung für die Familien bei Gericht. Die Richterin sah deshalb davon ab, dass die beiden Beschuldigten ihre Haftstrafe antreten mussten. Ein weiterer Grund war die Länge des Prozesses, der sich nun fast ein Jahrzehnt hingezogen hatte.

Die beiden Unglücke ereigneten sich kurz hintereinander im Juli 2011. Zunächst war am 16. Juli eine 29-jährige russische Urlauberin im Zimmer 527 tot aufgefunden worden. Eine erste Obduktion ergab eine natürliche Todesursache. Nur drei Tage später wurde ein 25-jähriger Italiener im selben Zimmer in lebensgefährlichem Zustand gefunden. Er wurde ins Krankenhaus Son Llàtzer gebracht und später mit einem Krankentransport nach Italien überstellt, wo er eine Woche später starb. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der Urlauber und die Urlauberin an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben waren.

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Bei einer Inspektion des Hotels, unter anderem durch die Guardia Civil, stellte sich heraus, dass der Heizkessel sich in schlechtem Zustand befand und außerdem die Leitungen falsch angeschlossen waren. Ein Abzugsschlauch war fälschlicherweise an das Klimaanlagen-System angeschlossen und leitete daher die giftigen Dämpfe aus dem Heizkessel direkt ins Zimmer. Der Fehler war nicht entdeckt worden, weil Besitzer und Pächter des Hotels nach einem Betreiberwechsel die vorgeschriebenen regelmäßigen Überprüfungen der Installationen nicht in die Wege geleitet hatten.

Das Hotel blieb nach den beiden Todesfällen zunächst geöffnet, bis am 29. Juli 2011 eine Jugendliche ebenfalls im fünften Stock der Unterkunft Anzeichen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung aufwies. Die rund 200 Gäste, die sich zu diesem Zeitpunkt im Haus befanden, wurden aus dem Gebäude gebracht und das Hotel bis zur Reparatur der Schäden geschlossen. /jk