Bei Cabrera, der Inselgruppe im Süden von Mallorca, haben am Montagnachmittag mindestens 14 Menschen Schiffbruch erlitten. Erste offizielle Meldungen, dass dabei etliche Personen ertranken, haben sich letztlich nicht bestätigt. Laut der jüngsten Meldung der Vertretung der spanischen Zentralregierung auf den Balearen sind 14 der Schiffbrüchigen am Leben. Nach drei Vermissten wurde auch am Dienstagmorgen noch gesucht.

Fünf der Schiffbrüchigen seien aus dem Wasser gerettet worden, heißt es in der Pressemitteilung. Zwei davon von einem ausländischen Segelboot, das als Erstes die Seenotrettung alarmierte, drei weitere von den Einsatzkräften der Seenotrettung und der Guardia Civil. Letztere drei Schiffbrüchigen seien von einem Hubschrauber nach Palma geflogen worden und befänden sich nun im Krankenhaus Son Espases.

Neun weitere Schiffbrüchige befanden sich an Bord eines offenbar manövrierunfähigen Bootes. Auch sie sind nach Palma gebracht worden. Laut ersten Informationen befanden sich an Bord des Bootes insgesamt 17 Personen. Nach drei Vermissten werde noch gesucht. Die Seenotrettung und die Guardia Civil waren mit Hubschraubern und mehreren Schiffen im Einsatz.

Bei den Schiffbrüchigen handelt es sich um irreguläre Migranten, die von Algerien aus übersetzten. Diese Route ist in den vergangenen Wochen stark genutzt worden. Hilfsorganisationen berichteten schon in der Vergangenheit, dass es bei der Überfahrt immer wieder zu tödlichen Unglücken kommt, allerdings werden diese kaum bekannt.

Die Vertreterin der Zentralregierung auf den Balearen hatte die Migrationsroute erst kürzlich in einem MZ-Interview detailliert beschrieben. Wenn alles glatt laufe, dauere die Überfahrt von Algerien aus 20 Stunden. Allerdings seien ihrer Behörde auch Fälle bekannt, in denen die Migranten, etwa wegen einem Motorschaden, zwei oder drei Tage unterwegs waren.

Hunderte von Migranten, zumeist sind es Männer, sind auf diese Weise besonders in den vergangenen Wochen auf die Balearen gelangt. Die Vertretung der Zentralregierung hat seit Jahresbeginn 120 Boote mit 1.819 Personen an Bord dokumentiert.

Von den Inseln aus werden die Migranten laut Protokoll nach maximal 72 Stunden aufs Festland überstellt. Von dort sollen sie eigentlich in ihr Heimatland abgeschoben werden. Da Algerien seine Grenzen geschlossen hat, ist das jedoch kaum noch der Fall. Die Migranten können so ihre Reise zumeist fortsetzen - die meisten von ihnen wollen nach Frankreich oder Belgien.

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Diese Meldung ist mehrfach aktualisiert worden. Zunächst war von 17 Toten die Rede, dann von zweien, drei Überlebenden und neun Vermissten. Die Informationen basieren auf Pressemitteilungen der Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen, die wiederum Meldungen der Seenotrettung und der Guardia Civil weitergibt.