Die Moll de sa Duana in Portocolom soll nun doch originalgetreu restauriert werden. Das hat die Landesregierung am Montag (4.10.) Vertretern der Bürgerinitiative Salvem Portocolom, der Denkmalschutzvereinigung ARCA und der Vereinigung der Trockensteinbauern (Gremi de Margers) zugesagt. Die ursprünglichen Erneuerungs-Pläne der balearischen Hafenbehörde hatten zu einem Aufschrei der Entrüstung geführt, Aktivisten fürchteten, dass die Mole dabei ihren ursprünglichen Charakter verlieren könnte.

Bei dem rund 200 Jahre alten Bauwerk waren die Steinplatten einst ähnlich wie im Trockensteinmauerbau kunstvoll zu einem großen Puzzle zusammengesetzt worden, statt Zement und Beton kam Kalkmörtel zum Einsatz. „Die Moll de sa Duana ist eine der am besten erhaltenen steinernen Molen, die noch auf Mallorca bestehen, ein architektonischer Meilenstein“, heißt in einem Gutachten, das die Vereinigung der Trockensteinmaurer aus Anlass des umstrittenen Instandsetzungsprojekts anfertigen ließ.

Capserrat heißt die ausgeklügelte Technik, bei der auch die unförmigsten Steinquader so ineinander verzahnt werden, dass ein stabiles Bauwerk entsteht, bei dem gleichzeitig das Oberflächenwasser abfließen kann. Die mit der Renovierung beauftragte Firma wollte zunächst neue Steine setzen, sie auseinanderrücken und dazwischen großzügig Mörtel gießen.

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Die Aktivisten forderten hingegen, die Mole Stein für Stein zu restaurieren: Die Brocken sollten einzeln nummeriert, methodisch abgetragen und fachkundig wieder verlegt werden. Werde das nicht ordentlich gemacht, reiche ein vertauschter Stein aus, damit das Puzzle nicht mehr originalgetreu zusammengesetzt werden könne.

Nun sollen die Steine doch wieder enger gesetzt werden. Eine erste Probe verlief für alle Seiten zufriedenstellend. Richtig angegangen werden soll die Restaurierung nun ab dem 15. Oktober.