Dritter Leichenfund im Meer vor Mallorca innerhalb von zwei Tagen: Am Donnerstagnachmittag (7.10.) ist nahe der Cala Figuera (Gemeinde Calvià) ein weiterer Toter oder im Wasser entdeckt worden. Wie in beiden Fällen zuvor nahe Cabrera und beim Cap Blanc war auch dieser Körper bereits stark verwest.

Am Nachmittag machte die Besatzung eines kleinen Fischerbootes die Entdeckung und verständigte die Guardia Civil. Gegen 16.30 Uhr traf ein Boot mit Beamten am Fundort ein und barg die Leiche. Auch ein Hubschrauber war an Ort und Stelle, um bei der Ortung der Leiche zu helfen. Der Tote wurde in den Hafen von Puerto Portals gebracht.

Bereits am Donnerstagvormittag war nahe dem Cap Blanc im Süden von Mallorca ebenfalls eine stark verweste Leiche im Wasser gefunden worden. Ein Passant hatte den Toten gesehen und die Guardia Civil benachrichtigt. Und am Mittwochnachmittag wurden die Einsatzkräfte der Seenotrettung vor Cabrera auf eine Leiche im Wasser aufmerksam. In der Gegend wurde zu dieser Zeit nach den drei vermissten Migranten gesucht, von denen seit einem Schiffbruch am Montag (4.10.) jede Spur fehlte.

Bisher ist unklar, ob es sich bei den drei Toten um die die drei Vermissten handelt, teilte die Vertretung der spanischen Zentralregierung auf den Balearen mit. Ein Sprecher hatte es am nach dem ersten Leichenfund am Mittwoch für eher unwahrscheinlich gehalten, da Tote im Wasser üblicherweise nicht bereits nach wenigen Tagen starke Verwesungserscheinungen aufweisen.

Bei dem Schiffbruch am Montag konnten 14 der 17 Migranten, die von Algerien aus übergesetzt hatten, gerettet werden. Elf der jungen Männer wurden am Donnerstag per Schiff nach Barcelona gebracht, wo sie freigelassen werden. Obwohl sie irregulär in Spanien eingereist sind, werden sie nicht unmittelbar in ihre Heimat zurückgeführt. Im Zuge der Corona-Pandemie sind die Grenzen von Algerien nach wie vor geschlossen.

Die meisten der jungen Männer dürften Barcelona schnell in Richtung Norden verlassen. Einer der Migranten erklärte, er wolle nach Frankreich, andere hielten ihre Pläne geheim. In Spanien bleiben will für gewöhnlich kaum einer der Algerier. /jk