Das spanische Umweltministerium hat am Dienstag (9.11.) die Ausbaupläne der Flughafenbetreibergesellschaft Aena für den Mallorca-Airport genehmigt. Son Sant Joan könne umgebaut werden, jedoch ohne dabei die Kapazität an möglichen Flugbewegungen zu erweitern.

Aena hatte die Modernisierungspläne bereits angepasst, nachdem der balearische Umweltausschuss Änderungen gefordert hatte. Konkret sollen auch weiterhin maximal 66 Flugbewegungen (33 Starts und 33 Landungen) pro Stunde möglich sein - so, wie es bereits seit mehr als 20 Jahren der Fall ist. Allerdings sollen die Abläufe und die Infrastruktur so optimiert werden, dass das maximale Passagieraufkommen auch weitgehend ausgeschöpft werden kann. Für das Jahr 2025 peilt Aena ein Passagieraufkommen von bis zu 33,8 Millionen Reisenden sowie die Abfertigung von rund 246.900 Flügen an. Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren 29,7 Millionen Fluggäste am Flughafen von Palma de Mallorca gezählt worden.

Auch dürfe der Flughafen nicht in der Fläche wachsen, heißt es in der Madrider Genehmigung. Stattdessen solle die bestehenden Infrastruktur umgestaltet werden. Dazu gehören die Stellplätze für Flugzeuge - die aktuelle Anzahl von 119 Stellplätzen darf dabei nicht erhöht werden -, die Bereiche zur Gepäckabfertigung sowie speziell das Terminal A, wo die Flüge zu Zielen in Ländern außerhalb des Schengen-Abkommens abgewickelt werden. Erlaubt sind aber neue Gangways im Ankunftsbereich, sodass mehr Flugzeuge direkt an den Terminals parken können.

Darüber hinaus dürfen die Parkplätze für Pkw um maximal 664 Parkbuchten erweitert werden. Diese sollen aber nur den Flughafenmitarbeitern zugute kommen. "Die Anzahl der Stellplätze für den Rest der Nutzer muss gleich bleiben", heißt es in Madrid.

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Die Flughafenbetreibergesellschaft Aena, die zu 51 Prozent dem spanischen Staat gehört, veranschlagt für die Modernisierungsmaßnahmen Kosten von rund 559 Millonen Euro. In einer Pressemitteilung erinnerten die Aena-Verantwortlichen am Dienstag (9.11.) daran, dass die aktuelle Infrastruktur aus dem Jahr 1997 stammt. Man wolle die Umbauarbeiten nutzen, um den Flughafen nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten. Auf den bereits bestehenden Gebäuden sollen Photovoltaikanlagen angebracht werden. Die Aufstellung von Solaranlagen auf unbebauter Fläche hat das Umweltministerium untersagt. Auch die Landschaft um den Flughafen, insbesondere die zahlreichen Windmühlen in der Gegend um Sant Jordi, müssen unangetastet bleiben.

Umweltschutzorganisationen wie der GOB und Terraferida haben bereits mehrmals gegen die Pläne von Aena mobil gemacht. Zuletzt demonstrierten rund 500 Menschen im September vor der Kathedrale von Palma de Mallorca. Sie sehen in den eine "verdeckte Erweiterung der Kapazitäten, um die Anzahl der Flüge zu erhöhen". /somo