An der Playa de Palma hat das schnelle Eingreifen der Direktorin des Hotels Gran Festa und mehrerer Polizeibeamte den Erstickungstod eines etwa zweijährigen Hotelgastes verhindert. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte sich der Junge am vergangenen Freitagnachmittag (12.11.) an etwas verschluckt und konnte nicht mehr atmen.

Die alarmierte Hoteldirektorin rannte daraufhin zur gegenüberliegenden Polizeiwache und bat um Hilfe. Die Rettungsdienste seien bereits verständigt, aber noch nicht vor Ort, rief sie. "Wir sind daraufhin losgerannt. Als wir ankamen, war der Junge schon bewusstlos, er wirkte wie eine Puppe, der Arme", erzählte der Polizist Sergio López am Dienstag (16.11.) auf einer Pressekonferenz.

Dank einer Erste-Hilfe-Ausbildung habe er gewusst, was zu tun sei, so López. Der von zwei Kollegen begleitete Beamte beugte den Jungen nach vorne und wandte mehrfach den sogenannten Heimlich-Griff an. Dabei stellt oder kniet sich der Helfer hinter den Betroffenen, umfasst mit den Armen dessen Oberbauch und drückt ihn dann mit einem kräftigen Ruck zusammen (eine Beschreibung finden Sie hier). Durch den so entstehenden Überdruck wird der Fremdkörper bei Gelingen des Manövers aus der Luftröhre ausgestoßen.

"Nach einigen Stößen würgte der Junge, schnappte nach Luft und begann zu weinen, das beruhigte uns ein wenig", erzählte López. "Danach schlugen wir ihm noch ein paar Mal auf den Rücken, um die Atemwege weiter zu öffnen, und hielten ihn wach, bis der Krankenwagen kam, wie uns der Rettungsdienst per Telefon instruiert hatte." Im Krankenhaus stellten die Ärzte eine kurzzeitige Sauerstoff-Unterversorgung fest. Der Junge konnte aber schon bald wieder entlassen werden und trug keine Verletzungen davon.

Mit den Eltern habe er nach der geglückten Lebensrettung nicht mehr gesprochen, so Sergio López. "Die standen unter Schock". Er sei in die Wache zurückgekehrt und habe weiter seinen Dienst getan.

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