Die bislang gefassten 12 Migranten, die am Freitag auf Mallorca eine mit einer simulierten Erkrankung erzwungene Notlandung dazu nutzten, illegal in Spanien einzureisen, müssen in Untersuchungshaft. Das entschied am Montagabend eine Ermittlungsrichterin in Palma. Die Polizei auf Mallorca sucht derweil immer noch nach weiteren 12 Marokkanern, die ebenso aus der Air-Arabia-Maschine stürmten und danach verschwanden.

Die Richterin folgte damit der Argumentation der Staatsanwaltschaft, die den Männern nicht nur der irregulären Einwanderung und der Störung der öffentlichen Ordnung beschuldigt, sondern auch des Aufruhrs. Dieses spanischen Straftatbestandes war seinerzeit auch der ehemalige katalanische Ministerpräsident Carles Puigdemont beschuldigt worden.

Zu den in Untersuchungshaft eingewiesenen Migranten gehört auch der Mann, der in der Air-Arabia-Maschine einen Diabetes-Schock simulierte. Ihm wird zusätzlich Begünstigung der illegalen Einwanderung zur Last gelegt. Wie am Montag bekannt wurde, war er schon 2020 unter nicht näher geklärte Umständen in Spanien einmal festgenommen worden.

Bis auf den Erkrankten, der sich für unschuldig erklärte, verweigerten die Festgenommenen die Aussage. Ihre Verteidigung hatte vergeblich für ihre sofortige Rückführung nach Marokko plädiert.

Das sah das Aena-Protokoll für Notlandungen vor

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Unterdessen wird weiter darüber diskutiert, wie der Ausbruch aus Flugzeug und Flughafen möglich war. Laut Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" sieht das Protokoll des spanischen Flughafenbetreibers Aena für Notlandungen aufgrund von Erkrankungen an Bord generell nicht die Bewachung des Flugzeuges nach Evakuierung des Passagiers vor. Zuvor war kritisiert worden, dass die Polizei die Maschine der Air Arabia nicht umstellte, was die Flucht der insgesamt 21 Passagiere erleichterte. /ck

Diese Meldung erschien erstmals am 8. November 2021.