Im öffentlichen Tierhheim Llucmajor auf Mallorca sollen in den vergangenen Wochen alle dort untergebrachten Katzen an einem Virus erkrankt und verstorben sein. Das prangern ehrenamtliche Tierheimmitarbeiter an. Jetzt stimmt auch die oppositionelle Lokalpartei Llibertat Llucmajor in die Kritik ein. Der Tod der Tiere sei vermutlich auf das "Nichteinhalten sanitärer und veterinärer Leitlinien" zurückzuführen, heißt es in einem öffentlichen Schreiben der Partei. Dort wird auch kritisiert, dass drei Hunde eingeschläfert worden seien.

Wie Tierfreunde zudem bemängeln, sei es ihnen aktuell untersagt, mit den untergebrachten Hunden Gassi zu gehen. Der stellvertretende Bürgermeister und Umweltdezernent im Gemeinderat, Guillermo Roig, wies die Kritik zurück und berief sich auf den neuen Tierarzt, der das Heim seit Kurzem beaufsichtigt. "Er will nicht mehr so viele Leute dort drin sehen", so Roig zur MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Roig tat die Beschwerden der Ehrenamtlichen als haltlos ab. "Sie waren zuvor gewohnt, tun und lassen zu können, was ihnen in den Sinn kam, das ist nun vorbei." Die Einschläferung der Hunde sei in Fällen erfolgt, in denen die Halter "Vorfälle mit kleinen Kindern" bemängelt hatten und diese daraufhin ins Heim gaben. Zu dem Tod der Katzen äußerte sich der stellvertretende Bürgermeister nicht. /somo