Sturmböen mit teils deutlich über 100 km/h haben auf Mallorca am Freitagnachmittag (10.12.) beträchtliche Schäden angerichtet und Feuerwehr und Rettungskräfte auf Trab gehalten. Mindestens eine Person wurde leicht verletzt. Im Laufe der Nacht auf Samstag ließ der Sturm nach, für Samstag sagt der Wetterdienst Aemet zumindest für Mallorca nur noch Böen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50-70 km/h voraus. Auf der Nachbarinsel Menorca hingegen gilt weiterhin die Warnstufe Orange.

Rekordwerte bei den Windgeschwindigkeiten wurden erreicht etwa in Binissalem (121 km/h, Aufzeichnungen seit 2007), Santa Maria (114 km/h, Aufzeichnungen seit 2015 ) sowie in Sa Pobla (103 km/h, Aufzeichnungen seit 1992). In der Serra de Alfàbia, in der Tramuntana, maß Aemet mit 145 km/h den zweithöchsten Wert seit 27 Jahren (2019 waren es schon einmal 160 km/h) gewesen.

Besonders wütete der Sturm in den Gemeinden im Inselinneren entlang der Autobahn zwischen Palma und Alcúdia. In Binissalem wurde eine Frau von einem Metalltor leicht verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Vier Straßen mussten wegen eingestürzten Mauern gesperrt werden, vielerorts wurden Dachziegel abgehoben. Auch im Gewerbegebiet von Binissalem richtete der Sturm Schäden an.

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Sturmschäden in Inca und anderen Gemeinden auf Mallorca am 10.12.2021

In Inca, wo die Böen bis zu 133 km/h erreichten, beschädigte der Sturm zahlreiche Bäume entlang der Alleen, die durch die Innenstadt der drittgrößten Stadt von Mallorca führen. Auch in Manacor, Santa Maria del Camí, Marratxí, Sa Pobla und Alcúdia entwurzelte oder beschädigte der Sturm etliche Bäume und riss Stromkabel und ganze Vordächer mit sich. In mehreren Gemeinden fiel der Strom zeitweise aus.

Bis 18 Uhr meldete die Feuerwehr von Mallorca mehr als 160 Vorfälle, vor allem im Inselinneren. In Inca trat ein Krisenstab zusammen, um sich einen Überblick über die Schäden zu verschaffen und die Aufräumarbeiten einzuleiten. Die Rettungskräfte riefen Bewohner und Besucher dazu auf, vorsichtig zu sein: "Meiden Sie Orte, wo Äste, Mauern und Wände, Reklametafeln, Baugerüste und Ähnliches einstürzen können. Entfernen Sie sich von Kabeln, Zäunen und Metallobjekten."

Im Laufe des Samstags soll sich das Wetter weiter beruhigen. Ab Mittag hebt der Wetterdienst Aemet auch die noch verbliebene Warnstufe Gelb auf. Sehen Sie hier die Wettervorhersage des MZ-Meteorologen Duncan Wingen.