Einen Tag vor Heiligabend ist die Bombe geplatzt: Die deutsche Bundesregierung hat Spanien und ausdrücklich auch Mallorca erneut zum Corona-Hochrisikogebiet erklärt. Die MZ hat erste Stimmen von Inselresidenten eingefangen. Die Meinungen gehen dabei auseinander.

"Für mich ist das unverständlich. Wir haben eine Impfquote von 89 Prozent und eine gute Krankenhausauslastung, und trotzdem werden die Grenzen wieder dichtgemacht", regt sich Hope Mallorca-Gründerin Heimke Mansfeld auf. "So viel zum Thema vereintes Europa. Wenn wir trotz Impfung ständig eingesperrt werden, fallen auch Argumente für die Spritze weg."

Im Winter liegt der Tourismus zwar weitestgehend auf der Insel lahm, die Anzahl an Urlaubern, die nach Weihnachten nach Mallorca fliegen, solle man laut Mansfeld aber nicht unterschätzen. "Die Entscheidung der Bundesregierung sorgt hauptsächlich für Angst. Deutschland sollte sich lieber an die eigene Nase fassen, wenn dort mit der Impfquote nicht hinterhergekommen wird. Ständig wurde betont, dass die Inzidenzen nicht mehr in erster Linie stehen, und dennoch wird dauernd auf die Zahlen geschaut. Dabei sind die Krankenhäuser nicht so stark gefüllt. So können wir nie zu einem normalen Leben zurückkehren."

Beatrice Ciccardini ist von der Entscheidung überrascht. "Das war mir gar nicht bewusst", sagt die Wirtin der Kultkneipe "Zur Krone" am Balneario 6 an der Playa de Palma. "Ich finde es ganz gut. Die Corona-Zahlen steigen auf Mallorca ordentlich an. Es geht einfach nicht anders. Die Schweiz ist schließlich auch schon seit geraumer Zeit ein Risikogebiet." Ihre Bar ist eine der wenigen Lokale an der Playa de Palma, die auch im Winter den Betrieb aufrecht erhalten.

Sicherlich wird der ein oder andere Zweithausbesitzer oder Urlauber nun zwei Mal überlegen, ob er auf die Insel kommt. Welche Auswirkungen die Entscheidung der Bundesregierung auf den Inselaufenthalt hat, lesen Sie hier.