Die Privatdetektive auf Mallorca können sich in der Pandemie über zu wenig Arbeit nicht beklagen. Betrügereien mit Krankschreibungen sind derzeit beinahe an der Tagesordnung, wie ein Bericht des "Diario de Mallorca" zeigt. In den meisten Fällen geht es um ungerechtfertigte Krankschreibungen oder um Mitarbeiter, die während ihrer Rekonvaleszenz anderen Tätigkeiten nachgehen.

Wie Juan Cabanach, Direktor der Agentur Cabanach dem Blatt erklärte, ist die Zahl der Aufträge für sein Büro in den vergangenen Wochen um 40 Prozent gestiegen. Häufig sind Betrugsfälle vor allem dann, wenn der Corona-Test in einer Apotheke absolviert wurde und die Krankschreibung dann online dem Arbeitgeber überstellt wurde. Noch einfacher dürfte das gehen, seit am Freitag (21.1.) ein Online-Portal des Gesundheitsministeriums für diesen Zweck freigeschaltet wurde.

In vielen Fällen reizten die Mitarbeiter den Zeitraum ihrer Krankschreibung bis aufs Äußerste aus, allerdings ohne sich daheim auszuruhen. Die Detektive fanden heraus, dass viele von ihnen während der Zeit der Arbeitsunfähigkeit Sport machten, ausgingen oder sogar verreisten. Zahlreiche Infizierte, so die Recherche der Detektive, ließen sich krankschreiben, obwohl sie keinerlei Symptome aufwiesen.

Dreister war ein Angestellter bei einem Bauunternehmen, der während seiner Krankschreibung am Bau einer Garage mitarbeitete, die ohne Lizenz errichtet wurde. Der Mann hatte selbstverständlich auch keinen Vertrag über die Arbeiten. Er wurde aufgrund der Ermittlungsergebnisse sofort entlassen.

Das könnte Sie interessieren:

In einem anderen Fall simulierte ein Arbeitnehmer einen schweren Covid-19-Verlauf. Er rief bei seinem Arbeitgeber an und erklärte, er werde wohl bald ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Eine simple Überprüfung seiner sozialen Netzwerke ergab, dass der Mann beinahe täglich ausging. /jk