Nach dem Familiendrama Mitte Januar um einen Deutschen auf Formentera ist der schwerverletzte Enkel des Täters aus dem Krankenhaus entlassen worden. Am 20.1. hatte der 83-jährige Horst B. seine Schwiegertochter und seinen Enkel mit Schüssen aus einer Pistole verletzt, bevor er sich selbst richtete. Der 22-Jährige war am Bein getroffen worden und ins Krankenhaus nach Ibiza geflogen worden.

"Jetzt geht es mir besser und alles ist vorbei. Ich möchte mich für all die unterstützenden Nachrichten bedanken, die ich in den vergangenen Tagen von Freunden und Bekannten erhalten habe. Vielen Dank, vielen Dank an alle", sagte Christian B. bei der Ankunft der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Ibiza". Zum Verlauf seiner Genesung äußerte er sich optimistisch: "Ich werde bald wieder laufen können".

Vor dem Haus aufgelauert

Am 20. Januar hatte der Großvater des Verletzten der Mutter vor dem Haus aufgelauert, als diese Christian B.s kleinen Bruder zur Schule bringen wollte. Er bedrohte die Frau mit einer Pistole. Christian B. versuchte daraufhin, den Großvater zu beruhigen. Der 83-Jährige stieß ihn jedoch weg und schoss auf ihn, bevor er die Verfolgung der Frau aufnahm und diese mit einem Schuss leicht am Arm verletzte. Die Familie konnte sich schließlich bei Nachbarn verschanzen. Der Täter erschoss sich kurz darauf selbst. Der elfjährige kleine Bruder blieb unverletzt, ist aber in psychologischer Behandlung, da er das ganze Geschehen machtlos verfolgen musste.

Dem Familiendrama war ein jahrelanger Streit vorangegangen, wie das "Diario de Ibiza" berichtete. Demnach habe der Täter mit Vollmachten im Namen seines Sohnes und seiner Schwiegertochter Betrug begangen. Acht Jahre hätten sich die Gerichtsverfahren hingezogen, die der Deutsche schließlich alle verlor. Er habe daraufhin seine Schwiegertochter als Schuldige ausgemacht. Bereits kurz vor Weihnachten 2021 sei es zu einem Angriff auf die Frau gekommen.

Auch die Schwiegertochter äußerte sich bei Ankunft ihres Sohnes auf Formentera: "Der Albtraum ist vorbei und jetzt gilt es, nach vorn zu schauen." /pss