Rund 30 Personen haben am Sonntag (20.2.) im Dorf Bunyola auf Mallorca an einer Demonstration wegen des Todes einer Katze teilgenommen. Das Tier, das auf den Namen Bianquino hörte, sei nach Angaben der Besitzer am 30. Januar von mehreren Schüssen aus einer Schrotflinte verwundet worden und drei Tage später an den Verletzungen gestorben.

Die Katze sei in der Nachbarschaft sehr beliebt gewesen, sei gechipt gewesen und habe alle notwendigen Impfungen gehabt. Auf Schildern und per Megaphon forderten die Demonstraten "Gerechtigkeit für Bianquino" und bauten vor dem Haus der Besitzerfamilie einen kleinen Altar auf. Die Kundgebung sei als Zeichen für den Tierschutz zu verstehen, sagte Inés Benàssar vom Verein der Katzenfreunde von Bunyola gegenüber dem Fernsehsender. "Wir möchten unsere Abscheu vor solchen Misshandlungen von Tieren deutlich machen."

Gesetz zum Tierschutz verabschiedet

Spanien gehört nach Angaben von Tierschutzorganisationen zu den Ländern, in denen die Zahl der misshandelten und ausgesetzten Tiere am höchsten ist. Am Freitag (18.2.) reagierte die Zentralregierung und verabschiedete im Ministerrat ein Gesetz, das vor allem den Schutz von Haustieren verbessern soll. Zu den Maßnahmen gehört auch eine Verschärfung der Strafen für Misshandlungen, die zum Tode des Tieres führen - hier wird die Haftstrafe auf zwei Jahre erhöht. Bei anderen Tierquälereien, die eine Behandlung durch einen Tierarzt erforderlich machen, wird die mögliche Gefängnisstrafe auf 18 Monate erhöht.

Weitere Maßnahmen sind etwa das Verbot von Elektroschock-Halsbändern und das Verbot von Einschläferungen aus Platzgründen im Tierheim. Zirkusse sollen keine wilden Tiere mehr auftreten lassen dürfen und Zoos sowie Delfinarien sollen zum Erhalt von einheimischen Arten umgewidmet werden. Ausgenommen vom Tierschutzgesetz sind Stierkämpfe sowie Versuchslabore. /pss