Der mutmaßliche Kopf der Kokainhändler- und Geldwäscher-Mafia, Bashkim Osmani, der am Dienstag vergangener Woche (15.2.) in Kroatien festgenommen wurde, beteuert seine Unschuld. Der Hamburger Unternehmer, der seit über zwei Jahrzehnten eng mit Mallorca verbandelt ist, will sich einer Auslieferung auf die Insel aber nicht widersetzen. Das erklärte Osmanis kroatischer Anwalt gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Dem Anwalt zufolge gehe es Osmani "sehr gut". Die Anschuldigungen halte er für "völlig unbegründet". Aus diesem Grund hoffe er, "so bald wie möglich" nach Spanien überstellt zu werden. Wann der 55-Jährige ausgeliefert wird, sei noch nicht klar. Die bürokratischen Verfahren würden noch einige Tage dauern, so die Zeitung.

Jahrelang im großen Stil mit Kokain gehandelt

Osmani wird vorgeworfen, jahrelang mit einem kriminellen Netzwerk im großen Stil in Europa mit Kokain gehandelt zu haben. Die Erlöse sollen über ein Geflecht aus Unternehmen gewaschen worden sein. Unter anderem soll die Bande auf Mallorca in Immobilien, Hotels, Restaurants und in Kunst investiert haben.

Der Unternehmer, der in den 90er-Jahren gemeinsam mit seinen Brüdern in Hamburg ein Millionenvermögen mit Immobilien und im Nachtleben aufbaute, war in einem seiner Hotels in Porec festgenommen worden. Beamte des kroatischen Polizeibüros für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Korruption (USKOK) durchsuchten mehrere Geschäfte Osmanis und beschlagnahmten 56.000 Euro, zwei Pistolen sowie mehrere Computer und Telefone.

Beamte durchsuchen die Villa von Bashkim Osmani in Camp de Mar. DM

Zeitgleich wurde seine stattliche Villa in Camp de Mar in der Gemeinde Andratx durchsucht. Dort wurden seine Frau und sein Schwiegervater festgenommen. Auch das Restaurant Ritzi in Puerto Portals und das Hotel Bo im Zentrum von Palma de Mallorca standen im Fokus der Razzia, die von Ermittlern einer internationalen Polizeikooperation durchgeführt wurde. /pss

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