Ein Zeuge hat ein deutsches Ehepaar gerettet, das sich in der Nacht von Freitag (25.2.) auf Samstag (26.2.) am Torà-Strand in Peguera das Leben nehmen wollte. Das hat eine Sprecherin der Guardia Civil gegenüber der MZ bestätigt. Zuerst über den Vorfall berichtet hatte die spanische Tageszeitung "Última Hora".

Laut dem Bericht soll das Ehepaar in großen finanziellen Schwierigkeiten stecken. Daher soll es gemeinsam beschlossen haben, sich das Leben zu nehmen. Das Paar soll sich Kabelbinder um den Hals geschnürt haben und wollte damit gemeinsam ins Meer gehen. Der Zeuge jedoch, der die beiden beobachtet hatte, verhinderte die Tragödie.

Gegen 21 Uhr soll er die Rettungskräfte des Notrufes darüber benachrichtigt haben, dass er am Torà-Strand ein älteres Ehepaar mit Plastikbändern um den Hals gesehen hatte.

Die Ortspolizei der Gemeinde Calvià und Beamte der Guardia Civil zitierten ein Großaufgebot an Einsatzkräften zum Ort des Geschehens, da nicht klar war, ob es sich eventuell um einen versuchten Mord handelte.

Das verzweifelte Ehepaar, ein 65 Jahre alter Deutscher und seine 63 Jahre alte Frau, stand beim Eintreffen der Beamten unter Schock. Die beiden sollen beschlossen haben, sich gemeinsam das Leben zu nehmen, da sie aufgrund finanzieller Schwierigkeiten ihr Haus verloren hatten. Auch ein Sohn des Paares tauchte später am Torà-Strand auf. Er wurde von den Beamten vernommen.

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Das Paar wurde noch am Strand von Rettungssanitätern untersucht und danach ins Krankenhaus Son Espases in Palma gebracht. Beide sollen bei dem Vorfall nur leicht verletzt worden sein. Die Guardia Civil hat nun Ermittlungen eingeleitet, die klären sollen, wie genau es zu dem Suizidversuch gekommen ist.

Hier finden Sie Hilfe

Seit über 30 Jahren gibt es auf den Balearen das Telefon der Hoffnung, das „Teléfono de la esperanza". Auf dem spanischen Festland wurde es vor 46 Jahren eingeführt. Mehrere ehrenamtliche Mitarbeiter, die zuvor psychologisch geschult werden, sitzen in einem Büro nahe des Parc de ses Estacions in Palma de Mallorca, hören zu oder spenden Trost.

Wer Hilfe oder jemanden zum Zuhören braucht, kann sich jederzeit unter der Nummer 971-46 11 12 an das „Teléfono de la esperanza" wenden. Wer kein Spanisch spricht, kann die Telefonseelsorge in Deutschland kontaktieren. (0800/111 0 111 und 0800/111 0 222). Telefonisch funktioniert das von Mallorca aus nicht. Unter www.telefonseelsorge.de gibt es aber eine Online-Beratung.