Im Zuge der Sanktionen gegen russische Oligarchen wegen des Ukraine-Kriegs werden nun auch die Behörden auf Mallorca aktiv. Das spanische Verkehrsministerium hat Häfen und Yachthäfen angeordnet, alle Schiffe von russischen Besitzern zu melden. Die Informationspflicht betrifft Yachten mit einer Länge von über 24 Metern. Mit diesem Schritt wollen die Behörden in der Lage sein, Luxusboote stillzulegen, sobald die EU-Sanktionen gegen Russland konkretisiert werden.

"Tango und "Lady Anastasia" könnten dazugehören

Bislang gibt es laut Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" keine verlässlichen Informationen darüber, wie viele Yachten das betreffen könnte und an welchen Häfen sie liegen. Eines der wahrscheinlichen Ziele der Sanktionen dürfte die Megayacht "Tango" im Hafen von Palma de Mallorca sein. Diese gehört dem Oligarchen und Putin-Vertrauten Viktor Wekselberg. An der 77-Meter-Yacht werden derzeit Wartungsarbeiten durchgeführt.

Auch die "Lady Anastasia", die am Samstag im Hafen von Port Adriano Opfer eines Sabotage-Aktes durch einen ukrainischen Maschinenwart wurde, könnte beschlagnahmt werden. Die Luxusyacht ist 47 Meter lang und gehört Medienberichten zufolge Alexander Mikheev, Geschäftsführer von Rosoboronexport, Russlands größtem staatlichen Rüstungsproduktions- und -vertriebsunternehmen.

Europäische Häfen für russische Schiffe sperren

Spanien hatte am Montag (28.2.) der EU vorgeschlagen, die europäischen Häfen für russische Schiffe zu sperren. Verkehrsministerin Raquel Sánchez erklärte in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVE, die Maßnahmen könnten vom Verbot der Ausfuhr von Schiffen über das Verbot von Lieferungen bis hin zum Verbot von Lieferungen an Schiffe unter russischer Flagge reichen. "Ein weiteres Verbot besteht darin, das Anlegen von Schiffen unter russischer Flagge in spanischen Häfen zu verbieten, ebenso wie das Anlegen von Schiffen, die zwar nicht unter russischer Flagge fahren, aber über russisches Kapital verfügen. Dies bedeutet eine größere Komplexität bei der Überprüfung ihrer Existenz, aber wir gehen bis zum Äußersten", so die Ministerin. /pss