Die Guardia Civil hat am Dienstag (15.3.) auf Mallorca vier ihrer Beamten, einen Soldaten, den Chef einer Sicherheitsfirma und eine weitere Person verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, die Freundin des ehemaligen Präsidenten von Panama, Ricardo Martinelli, seit Dezember 2020 verfolgt, überwacht und drangsaliert haben.

Ersten Erkenntnissen der Ermittlungen zufolge wollte der in mehrere Korruptionsaffären verwickelte Politiker sicherstellen, dass die Frau - die abwechselnd in Miami und in der Gemeinde Marratxí lebt - nicht fremdging. Das Stalking der Frau begann wohl im Sommer 2020 und ging über mehrere Monate. Der ehemalige Staatschef und Unternehmer engagierte bei einem Besuch auf Mallorca die Sicherheitsfirma des einen Verhafteten für die Überwachung. Diese wiederum verpflichtete die anderen Verhafteten für die Durchführung des Auftrags.

Geolokalisation, Videoaufnahmen und Verkehrskontrollen

Die Verfolger nutzten heimlich Technologien der Geolokalisation, um den Standort der Frau stets abrufen zu können. Sie fotografierten und filmten sie und ließen sie immer wieder in Verkehrskontrollen geraten, um zu überprüfen, mit wem sie gerade unterwegs war. Medienberichten zufolge tauschten sich die Verfolger und der Auftraggeber in WhatsApp-Gruppen über die Aktivitäten aus.

Die Verfolgte stellte 2020 eine Anzeige, die Ermittlungen der Abteilung für interne Angelegenheiten verliefen aber zunächst im Sande. Erst vor einigen Monaten kamen neue Erkenntnisse ans Tageslicht. Unter anderem auch, weil einige der verhafteten Guardia Civil-Beamten in den illegalen Handel mit Anabolika verwickelt waren und sich diese Ermittlungen kreuzten.

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Einer der Beamten der Polizei-Einheit soll am Flughafen Son Sant Joan tätig sein, der andere im Königspalast Marivent im Westen von Palma de Mallorca. Die anderen Verhafteten sollen in der Gemeinde Calvià tätig sein. /pss