Die 350 Schlafplätze, die Hoteliers auf Mallorca für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung stellen wollen, werden doch nicht benötigt. Das teilten am Dienstag (29.3.) Verantwortliche vom Roten Kreuz mit. Stattdessen habe man Unterkünfte gefunden, in denen die Menschen längerfristig unterkommen können.

Wie es heißt, sollen bereits am Mittwochmorgen (30.3.) 40 Ukrainer von ihrer jetztigen Unterbringung - dem von der Landesregierung bis Ende März für Corona-Infizierte Urlauber und Wohnungslose angemieteten Hotel Palma Bellver - in das Krankenhaus San Joan de Déu in Coll d'en Rabassa überführt werden, wo ihnen Zimmer in der dritten Etage zur Verfügung gestellt werden, die derzeit nicht in Betrieb ist.

18 weitere Menschen sollen in dem Gebäude der La-Salle-Grundschule in Palma unterkommen. In beiden Fällen sei ein Aufenthalt von mindestens einem Jahr möglich, heißt es. Darüber hinaus hat das Rote Kreuz mit einem Hotel an der Playa de Palma die Vereinbarung getroffen, dass dort 160 Menschen aus der Ukraine für ein Jahr unterkommen können. Sie sollen am Donnerstag (31.3.) einziehen dürfen.

50 Flüchtlinge bleiben im Palma Bellver

Damit wäre für 218 der rund 270 Geflüchteten, die sich am Dienstagabend noch im Bellver aufhielten, eine mittelfristige Unterbringung gesichert. Die 50 verbleibenden Ukrainerinnen und Ukrainer sollen im Hotel Bellver bleiben dürfen, bis für sie eine dauerhafte Unterkunft gefunden ist, hieß es aus Kreisen des balearischen Sozialministeriums.

Eigentlich endet der Vertrag zwischen der Landesregierung und der Hotelkette Meliá, der einst aufgrund der Pandemie geschlossen wurde, um Infizierte ohne Wohnsitz auf Mallorca eine Quarantäne ermöglichen zu können, am 1. April. Am Montag hatten zahlreiche Hoteliers des Branchenverbands FEHM der Landesregierung angeboten, kurzfristig 350 Schlafplätze in verschiedenen Hotels auf der Insel im Monat April für die Geflüchteten zur Verfügung zu stellen - allerdings nur als Übergangslösung.

Am Dienstag beschwerten sich rund 60 im Bellver untergebrachte Ukrainierinnen und Ukrainer öffentlich über die unwürdige Behandlung und die Desorganisation, der sie sich im Corona-Hotel ausgeliefert fühlten. Das Rote Kreuz habe ihnen kurz vor dem Auszug nicht mitgeteilt, wo es für sie hingehe, so die Kritik. /somo