Nach der Festnahme einer per internationalem Haftbefehl gesuchten Deutschen Anfang April, sind jetzt mehr Details zur Verhaftung bekannt geworden. Der Frau wird vorgeworfen, im Oktober vergangenen Jahres in der Heimat ihren Vater umgebracht zu haben.

Die Festgenommene lebte seit November auf der Insel, wo ihre Tochter schon seit mehreren Jahren wohnt. In Palma de Mallorca war sie laut Polizeiangaben an einer falschen Adresse gemeldet, was die Suche in die Länge gezogen hatte. Die Ermittler fanden sie schließlich in einer anderen Wohnung in Palma. Offenbar lebte die Frau ziemlich versteckt, verließ nur nachts das Haus und hatte keine legale Einnahmequelle.

Erhöhte Dosis an Schmerzmitteln und Opiaten

Der Frau wird vorgeworfen, ihrem Vater über längere Zeit eine erhöhte Dosis an Schmerzmitteln und Opiaten verabreicht zu haben, die schließlich zu seinem Tod führten. Da das Opfer schon alt war und auch gesundheitlich angeschlagen, vermutete die Familie, er wäre eines natürlichen Todes gestorben. Erst die Autopsie ergab, dass der Tod des 90-jährigen Mannes wohl mit Absicht herbeigeführt worden war.

Der Verdacht fiel auf die jetzt Festgenommene, weil sie wenige Tage vor dem Tod ihres Vaters mehrere Überweisungen von seinem Konto an sich selbst und an ihre Tochter getätigt hatte. Sie erbten zudem ansehnliches Vermögen vom Toten sowie die Auszahlung seiner Lebensversicherung.Drei Beamte der Kriminalpolizei im bayrischen Rosenheim waren bei der Verhaftung dabei.

Festgenommene wartet im Gefängnis auf Auslieferung nach Deutschland

Derzeit befindet sich die Frau im Gefängnis von Mallorca in Untersuchungshaft und wartet auf die Auslieferung nach Deutschland. Informationen über das Alter der Frau oder den genauen Tatort gingen aus der Pressemitteilung der Nationalpolizei nicht hervor. /pss/somo