Die Megayacht "Albula" ist am Mittwochnachmittag (20.4.) im Hafen von Palma de Mallorca angekommen. Das 63 Meter lange Luxusschiff kam aus Syrakus in Italien und legte am Kai Sa Pedrera an.

Sie lief 2006 in Dänemark vom Stapel und wurde von Ole Steen Knudsen und Rune Design entworfen. Sie bietet Platz für zwölf Gäste und 13 Besatzungsmitglieder. Sie fährt unter der Flagge der karibischen Cayman Islands und erreicht eine Maximalgeschwindigkeit von 16 Knoten (29 Km/h). Der Wert soll 50 Millionen Dollar betragen.

Größter Steuerbetrug in der Geschichte der USA

Die Yacht gehört dem US-Milliardär Robert Brockmann, dem vorgeworfen wird, den größten Steuerbetrug in der Geschichte der USA vollzogen zu haben. Der 80-Jährige war in den 1980er-Jahren durch ein Computerprogramm für Autohändler zu Reichtum gekommen. Das Vermögen wurde durch regelrechte Knebelverträge mit den Konzessionären in den darauffolgenden Jahrzehnten weiter vergrößert. Im Jahr 2006 übernahm er den Software-Riesen Reynolds and Reynolds, der ebenfalls auf die Automobilindustrie spezialisiert ist.

Nebenbei investierte Brockman sein Vermögen über ein kompliziertes Netz aus in der Karibik angesiedelten Briefkastenfirmen und Stiftungen. Auch die Megayacht "Albula" soll über die so generierten Gewinne erworben worden sein, berichtet das Magazin "Forbes". Mit Hilfe des Investmentbankers Robert Smith soll er dadurch Einnahmen von über zwei Milliarden Euro vor dem Fiskus verborgen haben. Brockman wurde im Jahr 2020 angeklagt. Die Staatsanwaltschaft trug 39 Anklagepunkte zusammen, unter anderem Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Der Unternehmer konnte die Untersuchungshaft durch die Hinterlegung einer Kaution über eine Million Euro verhindern.

Anwälte versuchen Erscheinen vor Gericht zu verhindern

Wie die britische "Daily Mail" vergangene Woche berichtet, soll Brockman in den kommenden Wochen der Prozess gemacht werden. Die Anwälte versuchen aber, das Erscheinen des Milliardärs vor Gericht zu verhindern. Der 80-Jährige leide seit geraumer Zeit unter Parkinson und Demenz, letztere soll sich durch eine Corona-Infektion im vergangenen Dezember verschlimmert haben.