Eine 29-jährige Mallorquinerin befindet sich auf dem spanischen Festland in U-Haft, weil sie ihre zweijährige Tochter zu Tode gefoltert haben soll. Das mutmaßliche Verbrechen ereignete sich im Januar 2021.

Damals rief die Frau in Zaragoza den Notruf, weil ihre Tochter nicht mehr atmete. Die Rettungskräfte konnten vor Ort aber nur noch den Tod des Kindes feststellen. Die Mediziner bemerkten, dass die Kleine am ganzen Körper Hämatome aufwies.

Spuren von Cannabis, Kokain und Antidepressiva

Bei der Autopsie drangen noch drastischere Details ans Tageslicht: Demnach ließen sich im Leichnam Spuren von Cannabis und Kokain nachweisen, die auf einen regelmäßigen Konsum schließen lassen. Zudem wurden Reste von Antidepressiva gefunden. Auch muss das Mädchen im Laufe seines kurzen Lebens Hunderte Male geschlagen worden sein. Ihr Kopf wies eine schwere Verletzung auf.

Auf den Handys der Mutter und ihres Freundes, der ebenfalls in U-Haft sitzt, fanden die Ermittler nach Bekanntwerden der Autopsie-Ergebnisse zudem Bilder von den Folterungen, denen das Kind ausgesetzt wurde. Auf einem Bild soll zu sehen sein, dass das Mädchen mit ihrer Kleidung an einem Nagel an der Wand aufgehängt worden war.

Zudem stellten die Ermittler Chatprotokolle zwischen den beiden Peinigern sicher, bei denen sie Strafen für das Mädchen besprachen, etwa ihr Pfeffer in den Mund zu verabreichen.

Partner beschuldigen sich gegenseitig

Gegenüber den Ermittlern warfen sich die Partner gegenseitig vor, für die Straftaten verantwortlich zu sein. Demnach habe sie den Mann, der nicht der Vater des toten Kindes ist, nicht angezeigt, weil sie Angst hatte, das Sorgerecht zu verlieren. Er hingegen behauptet, sie hätte ihn mit einer Anzeige wegen geschlechterspezifischer Gewalt bedroht, als er das Kind zum Arzt bringen wollte.

Die Mutter des toten Kindes stammt aus Palma und hat vier Kinder von verschiedenen Vätern. Sie gilt als geistig eingeschränkt und hat eine 33-prozentige Behinderung. Vor dem Untersuchungsrichter bat sie um eine Verlegung ins Gefängnis nach Mallorca, wo ihre Familie immer noch lebt. Der Vorsitzende der Kammer lehnte den Antrag ab. /pss