Das spanische Königshaus ist offenbar haarscharf an einem weiteren Drama vorbeigeschrammt. Wie die Online-Zeitung "El Confidencial Digital" berichtet, haben Unbekannte am Samstag (30.4.) einen Raubüberfall auf eine Villa auf Mallorcas Nachbarinsel Ibiza versucht. Vor Ort war zu dem Zeitpunkt ein Neffe von König Felipe VI., Froilán de Marichalar y Borbón. Der für seinen exzessiven Lebensstil bekannte 23-Jährige verbrachte auf der Insel einige Tage mit Freunden, unter anderem Aitor Gutiérrez, dem Sohn des Ex-Real-Madrid-Profis Guti.

Am Samstagabend sollen sich vermummte und bewaffnete Personen dem luxuriösen Anwesen genähert haben. Das Hauspersonal löste einen Alarm aus. Über ein Dutzend Beamte der Guardia Civil eilten zum Haus, die Angreifer waren aber bereits geflohen. Am Tatort hinterließen sie mehrere Sturmhauben und Flaschen mit Betäubungsgas. Wie viele Personen beiteiligt waren, ist noch unklar. Vor Ort wurden DNA-Spuren gesichert.

Uhr im Wert von einer Million Euro im Haus

Derzeit ermittelt die Polizei in zwei Richtungen. Zum einen könnte es sich bei den Tätern um eine kriminelle Organisation handeln, die aufgrund von Tipps Raubüberfälle auf Luxusimmobilien verübt, wenn es dort was zu holen gibt. Dafür spricht, dass sich zum Zeitpunkt der Tat in dem Haus eine Luxusuhr der Marke Richard Mille befand, die eine Million Euro wert sein könnte.

Zum anderen prüfen die Ermittler, ob es sich um einen Entführungsversuch gehandelt haben könnte. Das am Tatort gefundene Betäubungsgas kann während eines Überfalls genutzt werden, um Personen in einem Haus bewusstlos zu machen. Womöglich hatten die Täter geplant, Froilán oder einen seiner Freunde zu entführen, um ein Lösegeld zu fordern.

Froilán ist der Sohn der Infantin Elena, der ältesten Schwester des spanischen Königs Felipe VI. In der Vergangenheit ist er immer wieder negativ aufgefallen. So wird ihm vorgeworfen, in der Vergangenheit Kreditkarten mit Schwarzgeld für private Ausgaben verwendet zu haben. /pss