Es gibt Sachen, die hat man in der Corona-Pandemie nicht vermisst. Darunter zählen die Balkonstürze, die als Phänomen auf Mallorca gelten. Am Donnerstagmorgen (12.5.) ist ein Urlauber in den Tod gestürzt.

Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, ist der 34-jährige Brite gegen 8.30 Uhr von einem Balkon im siebten Stock in Magaluf des Hotels South Beach abgestürzt. Das Rettungsteam konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Das Opfer ist wohl auf dem Geländer balanciert

Die Ermittler fanden im Hotelzimmer des Opfers zwei Frauen vor, die der Brite wohl in der Partynacht zuvor kennengelernt hat. Diese gaben an, dass der 34-Jährige sich kurz vor dem Sturz eigenartig verhalten habe. Videoaufnahmen von Passanten zeigen einen offensichtlich aufgebrachten Mann, der an der Außenseite der Balkone entlanghangelt und schließlich abstürzt. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen stand.

Bereits Anfang Mai ist ein Urlauber aus dem zweiten Stock eines Hotels in Santa Ponça gestürzt. Auch dort war Alkohol im Spiel. Der Mann hatte aber Glück und kam ins Krankenhaus Son Espases, wo seine Verletzungen als nicht lebensbedrohlich diagnostiziert wurden.

Ein großes Problem in Magaluf

Immer wieder kommt es auf der Insel zu den oft tödlichen Balkonstürzen. Besonders in der britischen Partyhochburg Magaluf ist es ein großes Problem, auf das immer wieder verschiedene Kampagnen aufmerksam machen. Die meist jungen Leute stürzen ab, wenn sie sich aus dem Zimmer aussperren und über den Balkon hineinklettern wollen oder übermütig vom Balkon in den Hotelpool springen möchten.

In der Gemeinde Calvià, zu der auch Magaluf zählt, ist das sogenannte Balconing sogar ausdrücklich verboten und wird von der Polizei mit hohen Bußgeldern bestraft. Der Sturz am Donnerstag war der erste dieser Art in dieser Saison. /rp