Salvatore Longobardi, der auf Mallorca zusammen mit seinem Bruder Antonio das Restaurant Ritzi in Puerto Portals leitete, ist am Montag (16.5.) wegen Drogenhandels zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Polizei hatte ihn im Jahr 2019 in dem Lokal festgenommen, da er kleine Päckchen mit Kokain und Ecstasy sowie eine Präzisionswaage mit Drogenspuren bei sich trug.

Der 60-jährige Angeklagte gab vor dem Gericht zu, dass er in den Drogenhandel verwickelt gewesen war, nachdem sein Verteidiger und der Staatsanwalt eine Vereinbarung getroffen hatten. Die Haftstrafe wird zur Bewährung ausgesetzt, zusätzlich muss er eine Geldstrafe von 300 Euro zahlen. Dem Mann drohte ursprünglich eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren.

Das Restaurant Ritzi in Puerto Portals gehört Bashkim Osmani. Der mutmaßliche Mafiaboss sitzt aktuell in Palma de Mallorca in Untersuchungshaft, weil er ein großes kriminelles Netzwerk für Drogenhandel und Geldwäsche geleitet haben soll. Osmani streitet alle Vorwürfe ab.

Die beiden Niederlassungen des Ritzi wurden Mitte Februar im Rahmen einer internationalen Polizeiaktion gegen die Organisation durchsucht, Antonio Longobardi wurde dabei verhaftet. Osmani, der in Kroatien festgenommen wurde, wurde Wochen später an Spanien ausgeliefert.

Osmani soll Mallorca als Geldwaschanlage verwendet haben

Die gerichtlichen und polizeilichen Ermittlungen deuten darauf hin, dass Bashkim Osmani ein komplexes Netzwerk mit Tentakeln in zahlreichen Ländern betrieb. Das Netzwerk soll für riesige Kokainlieferungen aus Südamerika verantwortlich sein, die auf dem Seeweg in verschiedenen europäischen Häfen ankamen. Die Drogen wurden dann über Container, Privatjets und Fahrzeuge mit doppeltem Boden über den Kontinent verteilt.

Die Polizei vermutet, dass Mallorca als Geldwaschanlage für die riesigen Gewinne aus dem Drogenhandel im großen Stil diente. Den Ermittlungen zufolge hat Osmanis Netzwerk mehr als 35 Millionen Euro auf der Insel gewaschen, und zwar durch umfangreiche Immobilieninvestitionen wie etwa Osmanis Villa in Camp de Mar (Andratx) - und scheinbar legale Geschäfte, wie etwa Hotels und Restaurants. /mwp