Die am Freitag (20.5.) wegen mutmaßlicher Brandstiftung in Arenal an der Playa de Palma festgenommenen 13 deutschen Urlauber bleiben vorerst in Haft. Das entschied am Samstagabend der zuständige Ermittlungsrichter in Palma de Mallorca. Die Touristen werden beschuldigt, bei einer Party auf ihrem Hotelbalkon in Arenal eine mit einem Schilfdach bedeckte Terrasse in Brand gesetzt zu haben und damit auch noch ein weiteres Lokal sowie ein Gebäude beschädigt zu haben,.

Die Urlauber waren am Nachmittag einer nach dem anderen dem Gericht vorgeführt worden. Die Nacht zuvor hatten sie auf der Polizeiwache verbracht. Vor dem Ermittlungsrichter sollen sie alle von ihrem Recht Gebrauch gemacht zu haben, nicht auszusagen. Der Ermittlungsrichter geht nun von einer gemeinsamen Verantwortung für den Vorfall aus.

Mehr als "nur" Sachschaden

Wie Augenzeugen berichten, hatten die Urlauber von ihren Balkonen mit Alkohol und Zigaretten geworfen. Dabei geriet das Schilfdach der Terrasse des von Deutschen betriebenen Lokals Why not Mallorca in Brand. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch ein darunter liegendes Bordell sowie das Hotelgebäude selbst. Allein beim Why not Mallorca soll sich der Schaden auf etwa 150.000 Euro belaufen, wie die deutsche Wirtin der MZ berichtete.

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In die Entscheidung des Ermittlungsrichters, die Beschuldigten nicht gegen Kaution auf freien Fuß zu setzen, soll zudem eine Rolle gespielt haben, dass die Urlauber mit ihrem Verhalten mutmaßlich nicht nur Sachschaden verursachten, sondern auch andere Personen in Gefahr gebracht hatten. Ein Mann erlitt eine leichte Rauchvergiftung, ein Mädchen zog sich eine Schnittwunde am Fuß zu.

Mallorca ringt seit Jahren mit den Exzessen von Urlaubern in Partyhochburgen wie der Playa de Palma oder Magaluf. Die verschiedentlich geäußerten Hoffnungen, dass die Aufwertung dieser Urlaubsgebiete, kombiniert mit strengeren Auflagen und markigen Erklärungen der Landesregierung ("wir wollen diese Art von Urlaubern nicht"), nach dem Corona-Schock zu einem schnellen Ende derlei Urlaubsvergnügens führen würden, haben sich nicht bewahrheitet.