Der Sommer auf Mallorca steht vor der Tür, und mit der Anzahl der Urlauber steigt auch der Bedarf an Sicherheitskräften. Seit Wochen arbeitet die Guardia Civil daher an einem Sicherheitskonzept für den Sommer. 400 zusätzliche Beamte sollen vom Festland vorübergehend auf Mallorca und den Nachbarinseln abgestellt werden - eine Mischung aus Nachwuchs-Polizisten und langjährigen Spezialisten. Das gab am Dienstag (24.5.) die Vorsitzende der spanienweit organisierten Polizeieinheit, María Gámez, bei einem Besuch in der Kommandantur in Palma de Mallorca bekannt.

Wie Gámez betonte, wolle man sowohl die Bürger als auch die Urlauber bestmöglich vor Kriminalität schützen und diese im Keim ersticken. Besorgt äußerte sie sich über den Anstieg sexueller Gewalt. Man wolle daher einen speziellen Schutz für weibliche Urlauberinnen bieten, damit sich diese amüsieren können, ohne Angst vor sexuellen Übergriffen haben zu müssen. Vor allem in den Urlaubsorten soll daher die Zahl der Beamten während der Sommermonate aufgestockt werden.

Zudem ist eine Kampagne geplant, die Urlauber explizit davor warnen soll, Opfer von sogenannten "K.O.-Tropfen" zu werden, die ihnen heimlich in ihre Getränke geschüttet werden. Auch wolle man Verdächtige besser beschatten und sich dabei mit Kollegen der Ortspolizeien und der Nationalpolizei vernetzen.

Ausländische Polizisten unterstützen

Ebenfalls Priorität haben soll das Sicherheitsgefühl der Urlauber im Allgemeinen. Dieses soll durch verstärktes Präsens zeigen und Polizeikontrollen an Ortseingängen, Häfen, dem Flughafen und in Urlauberorten gefördert werden. Um eine bessere Kommunikation mit den Urlaubern zu erzielen, sollen - wie so oft in den vergangenen Jahren - wieder zahlreiche Beamte aus anderen Ländern auf Mallorca eingesetzt werden, um die spanischen Kollegen zu unterstützen.

Vor Schwierigkeiten stellt die Beamten der übersättigte Mietmarkt auf den Inseln - es gibt kaum Wohnraum für die Saisonkräfte vom Festland. Man sei aber im Kontakt mit der öffentlichen Verwaltung, um das Problem zu lösen, so María Gámez. Auf Ibiza beispielsweise habe der dortige Inselrat bereits zugestimmt, den Beamten bei der Suche nach Unterkunft unter die Arme zu greifen. /somo