Der mutmaßliche Mafiapate Bashkim Osmani ist am Dienstagabend (31.5.) aus dem Gefängnis von Palma entlassen worden. Dafür musste er eine Kaution von 400.000 Euro hinterlegen. Der mutmaßliche Drahtzieher eines internationalen Kokain-Geldwäschenetzes verbrachte die Nacht auf Mittwoch bereits in seiner Villa in Camp de Mar, nachdem er fast drei Monate in der Zelle verbracht hatte.

Am Dienstag erließ das Gericht in Palma eine neue Anordnung, die die Untersuchungshaft durch Freiheit mit einer Reihe von Vorsichtsmaßnahmen ersetzt. Osmani darf Mallorca nicht verlassen. Um seinen Aufenthalt auf der Insel zu garantieren, wurde sein Pass einbehalten. Außerdem muss er am 1. und 15. jeden Monats vor Gericht erscheinen, um sich zu melden. Am Tag nach seiner Entlassung hat er direkt seinen ersten Termin dafür.

Bashkim Osmani saß seit dem 2. März auf Mallorca in U-Haft

Osmani war bei einer europaweiten Razzia am 15. Februar in Kroatien festgenommen worden. Auf Mallorca wurden seine Villa, sein bei Promis beliebten Restaurant Ritzi in Puerto Portals und eines seiner Hotels in Palma durchsucht. Es wurden mehrere Personen aus seinem privaten und geschäftlichen Umfeld festgenommen, darunter seine Frau und sein Schwiegervater. Er wurde nach Mallorca ausgeliefert und saß seit dem 2. März auf der Insel in Untersuchungshaft.

Dem Unternehmer, der seine Unschuld beteuert, wird vorgeworfen, im großen Stil Geld aus dem Kokainhandel gewaschen zu haben. Die Einnahmen sollen ersten Erkenntnissen zufolge über Firmen aus Ländern wie Kroatien auf Mallorca investiert worden sein. Allein im Immobilienbereich soll der Umfang der Geldwäsche rund 35 Millionen Euro betragen haben. Zudem investierte die Bande das Geld in Kunstwerke. 86 Ölgemälde namhafter Künstler wurden allein in Osmanis Villa sichergestellt.

Der 55-Jährige Osmani hatte in den 90er-Jahren auf dem Hamburger Kiez mit Immobilien und im Nachtleben gemeinsam mit drei seiner Brüdern ein Vermögen verdient. Während er in Deutschland häufig im Fokus der Öffentlichkeit stand, führte er auf der Insel ein eher unauffälliges Leben. Nur gelegentlich ließ er sich mit den Promi-Gästen in seinem Restaurant ablichten. /mwp/pss