Vier weitere der insgesamt 13 deutschen Urlauber, die auf Mallorca beschuldigt werden, einen schweren Brand verursacht zu haben, sind auf Mallorca am Dienstagabend aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das bestätigten Justizkreise auf der Insel. Die Männer verließen das Gefängnis an der Ringautobahn in Palma de Mallorca gegen 22 Uhr.

Zuvor waren die bereits am Freitag von ihren Angehörigen und Anwälten in Deutschland überwiesenen Kautionszahlungen von jeweils 12.000 Euro bei den mallorquinischen Behörden eingegangen.

Acht weitere Mitglieder des Kegelclubs verbleiben vorerst in Untersuchungshaft. Für den Mittwoch hat der Ermittlungsrichter eine Zeugenanhörung angesetzt. Die Anwälte der jungen Männer versprechen sich davon eine weitere Aufklärung des Vorfalls. An der Schuld der deutschen Urlauber gibt es erhebliche Zweifel.

Familien haben eine halbe Million Euro zusammengetragen

Zuvor hatte am Morgen der deutsche Anwalt der Beschuldigten, Raban Funk, bekanntgegeben, dass die Angehörigen bereits 500.000 Euro für die geforderte "vorläufige Solidarhaftung" zusammengetragen haben. Damit sollen die von dem Brand verursachten Schäden gedeckt werden. Die Summe soll in den kommenden Tagen bei der spanischen Justiz hinterlegt werden.

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Bei dem Feuer an der Playa de Palma waren am 20. Mai zwei Lokale beschädigt worden, unter anderem das von Deutschen betriebene "Why not Mallorca". Auch in einer benachbarten Wohnung sowie in dem Hotel, in dem die Urlauber untergebracht waren, gab es Brandschäden.

Die 13 aus dem Raum Münster stammenden Urlauber waren direkt nach dem Vorfall festgenommen worden. Sie sollen Zigarettenkippen auf ein Schilfdach geworfen und Alkohol darauf geschüttet haben. Einer der Urlauber verließ bereits am Donnerstag ohne Auflagen die U-Haft. Er konnte offenbar nachweisen, dass er zum Zeitpunkt des Brandes in der Dusche war.